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SONNTAG 4.AUGUST.
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Frühmorgens machte ich die französischen Sätze,
über die wir ein Scholasticun Schreiben wollten,
fertig schriftlich, las die Zeitung und sass die
übrige Zeit am Tagebuche,.Des Nachmittags um halb 2
nachdem wir früher als gewöhnlich gegessen, fuhren
wir Jungen nit Friederike, die gern einmal die Was
ser sehen wollte,in der Trambahn nach Wilhelmshöhe
Bis zur Teufelsbrücke ging alles gut, da Jedoch
stellte sich der,in diesen Jahre nun bald „der üb-
liche“ zu nennende Regen ein, der dann,als wir ge-
rade neben den doch wenigstens einigermassen sohüt
zenden Bogen der römischen Wasserleitung waren, in
Strömen herab zu giessen begann. Trotzdem wir mit
Schirmen versehen waren(meiner allerdings schnapp-
te über), glaube ich von Grossmama nachher eine
Aeusserung vernommen zu haben, alswie: Friederike
hätte sich ein ganzes Kleid verdorben. Zu denen,
welchen die Wasser von oben nicht ganz willkommen
wären, gehörte unter andern auch Range.Aquaduet und
Fontäne mussten so im Stich gelassen werden; den
neuen Wasserfall jedoch konnte Friederike noch se-
hen, wenn freilich die Wege auch ein bischen auf-
geweicht waren. Dass die Eltern unter diesen Um-
Ständen nicht hinauf gekommen waren, zumal da sie