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DIENSTAG 18.JULI.
Nach dem Kaffee war ich erst, bis die Stuben
gemacht waren, im Lese- und Billardzimmer,und ver-
wandte dann aber den ganzen Tag fast dazu, endlich
ginmal mich der Schuldenlast dem Tagebuch gegen-
über zu entledigen., Frühmorgens nur machte ich
einen Spaziergang bis zum Hause des Photographen
und dann den Weg durch die Felder ins Wäldchen,
und gegen 5 gingen wir einmal zu Erehmer, wo wir
über die Elisenhöhe bis zum hohen Stein, also bei-
nah bis zum Reichmacher emporstiegen. Das Hinauf-
kommen ging ganz gut, nur das Bergabgehen machte
Schwierigkeiten und musste mit 2 Stöcken beweek-
stelligt werden. Des Abends nach 9, wo ich endlich
mit dem Tagebuch fertig wurde, begab ich mich ins
Lesezimmer, wo Herr Wenzel und Fräulein Gager ab-
wechselnd spielten. Meine Lektüre bestand wieder
in Artikeln gegen die Sozialdemokratie,nach denen
man in den verschiedenen Zeitschriften eben‘ nicht
zu suchen braucht. -9 V /17.-