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22 Juni.
Jetzt verabsch’cdete ich mich, als schon der Wagen
da war, nach einer Tasse Kaffee von Baumbachs,
aenen ich auch noch gar nicht gratuliert, und ging
noch einmal zu Kurzens hinüber. Als ich hier viel-
leicht etwas zu lange schwatzend verweilte, brach-
te ich Grossmama in die grösste Aufregung, die ja,
abgesehen von ihrer grossen Empfindlichkeit für
Erkältung, in den letzten Tagen nervös, sehr elend
war, während es ihr jetzt, wie wir aus dem heuti-
gen Briefe sehen, besser geht, Papa brachte uns
auf die Bahn, wo uns Grosspapa erwartete, So sehr
4ie Zeit auch zum KEilen drängt, wollen wir doch
noch einige flüchtige Elicke nach der Heimat wer-
fen, ehe wir fort dampfen. Die Rosen, an denen
Grosspapa so eine grosse Freude hat, blühen in
wundervollster Pracht, der neue Weg in die Hohen-
zollernstrasse ist fertig aufgeschüttet, ebenso
wie das Glasdach der Blumschen Laube oder wie man
e8 sonst nennen soll, wo ich täglich vorbei gehe,
seine Vollendung erblickt hat. Das Haus, das sich
das Fräulein Häuser an der Viktoriastrasse baut,
ist soeben mit dem Dachstuhl versehen, während die
beiden Häuser in der Hohenzollernstrasse wohl die
zweite Etage erreicht haben mögen. Das Postgebäude
endlich steht nur noch in Balken und ist ein Teil
der Post in dag Heinmüllersche Haus in der MWolf-