Full text: 1878, Band 2 (13. April - 23. Juli) (1878, Band 2)

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22 Juni. 
Jetzt verabsch’cdete ich mich, als schon der Wagen 
da war, nach einer Tasse Kaffee von Baumbachs, 
aenen ich auch noch gar nicht gratuliert, und ging 
noch einmal zu Kurzens hinüber. Als ich hier viel- 
leicht etwas zu lange schwatzend verweilte, brach- 
te ich Grossmama in die grösste Aufregung, die ja, 
abgesehen von ihrer grossen Empfindlichkeit für 
Erkältung, in den letzten Tagen nervös, sehr elend 
war, während es ihr jetzt, wie wir aus dem heuti- 
gen Briefe sehen, besser geht, Papa brachte uns 
auf die Bahn, wo uns Grosspapa erwartete, So sehr 
4ie Zeit auch zum KEilen drängt, wollen wir doch 
noch einige flüchtige Elicke nach der Heimat wer- 
fen, ehe wir fort dampfen. Die Rosen, an denen 
Grosspapa so eine grosse Freude hat, blühen in 
wundervollster Pracht, der neue Weg in die Hohen- 
zollernstrasse ist fertig aufgeschüttet, ebenso 
wie das Glasdach der Blumschen Laube oder wie man 
e8 sonst nennen soll, wo ich täglich vorbei gehe, 
seine Vollendung erblickt hat. Das Haus, das sich 
das Fräulein Häuser an der Viktoriastrasse baut, 
ist soeben mit dem Dachstuhl versehen, während die 
beiden Häuser in der Hohenzollernstrasse wohl die 
zweite Etage erreicht haben mögen. Das Postgebäude 
endlich steht nur noch in Balken und ist ein Teil 
der Post in dag Heinmüllersche Haus in der MWolf-
	        
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