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Ausserdem haben ausbeute an urkunden folgende archive
und bibliotheken geliefert:
Das königliche staatsarchiv zu Münster i. W. und die
ständische landesbibliothek zu Cassel je 25, das königl.
Sächsische hauptstaatsarchiv zu Dresden 20, das grossherzogl.
und herzogl. Sächsische staatsarchiv zu Weimar 9, das Vatica-
nische archiv zu Rom und das königl. staatsarchiv zu Wetzlar
je 6, die zu Düsseldorf und Hannover je 5, das königl.
Bayersche kreisarchiv zu Würzburg 4, das städtische archiv
zu Cassel und das freiherrlich von Buttlarsche archiv zu schloss
Elberberg je 3, das königl. staatsarchiv zu Coblenz, das k.
k. haus-, hof- und staatsarchiv zu Wien, das königl. Bayersche
allgemeine reichsarchiv zu München, das grossherzogl. Badische
general-landes-archiv zu Carlsruhe, das fürstlich Isenburgsche
archiv zu Birstein, das städtische archiv zu Hedemünden a.
d. Werra und das pfarrarchiv zu Walburg je 2, sowie die kö-
nigliche landesbibliothek zu Wiesbaden, das städtische archiv
zu Hessisch-Lichtenau, das archiv der sanct Martins-
kirche zu Cassel und das archiv des vereines für Hessische
zeschichte und landeskunde ebendaselbst je 1 urkunde.
Die übrigen nummern des urkundenbuches entfallen auf 10 drucke
und 23 in anderen urkunden enthaltene inserate, in summa daher
836. urkunden.
IV. Charaeteristik der urkunden.
Was die sprache betrifft, so herrscht bis zum jahre 1322
die Lateinische sprache ausschliesslich in den Kaufunger urkun-
den, da urk. nr. 56 von 1279 mai 7, meines erachtens, zweifellos
die übersetzung eines originals ins Deutsche darstellt (s. bemerk.
zu dieser urk.)!). Als die erste ursprünglich Deutsch geschrie-
bene urkunde erscheint nr. 158 von 1322 november 25; sodann
[olgt nr. 196 von 1337 märz 23; seit dem jahre 1348 aber über-
wiegt die Deutsche sprache, die Lateinische bleibt in der regel
auf kirchliche und gerichtliche angelegenheiten beschränkt.
Der bei weitem grösste theil der Deutschen urkunden ge-
hört der Mitteldeutschen, insbesondere der Hessischen und Thü-
ringischen mundart an, erstere zuweilen mit Niedersächsischen
anklängen vermischt. Rein Niedersächsische urkunden, sowohl
Westfälische als Leinegausche, kommen nicht selten vor. beson-
1) vgl. auch Zeitschrift für Hess. gesch. ete. 5, 13.