Full text: Asega-Buch

Dritter Abschnitt. 
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Anmerkungen zu 6. 14. 
Der Schreiber des A. B. hat zwei besondere Bußverordnungen vor sich gehabt. Die ersten endi— 
gen sich mit dem vorigen H., und scheinen, wie ich in der Einleitung bereits erinnert habe, all—⸗ 
gemeine Friesische Bußtaxen gewesen zu seyn. Die itzt folgenden sind juͤnger, und werden denn 
wohl die besondern Bußtaxen der Ruͤstringer gewesen seyn. Da die mehresten Woͤrter bereits in 
dem ersten Hauptstuͤcke vorgekommen sind, so kann ich mich weit kuͤrzer fassen, und gerade mich 
darauf beziehen. 
2) Haargriff. F8 a. JI A A 
b) wichtigen Goldes. In dem m Capit. koͤmmt kein Gold vor. Dies scheint nun 
eine neue Berechnung zu seyn, die hier und in der Folge öfter vorkoͤmmt. Unten IV, 89. 35, 
wird ein Schill. wichtigen Goldes einer hoͤchsten Mark gleichgesetzt. Auch finden wir in dem 
Plattd. A B. S. 143 bemerket, daß ein Schill. wichtigen Goldes eine Mark betrug. 
0) Faustschlag. s. . I5. J .2 
4dh Zopf Haares, top heres, d. i. ein Buͤschel Haar, Handvoll Haare. Brem. Nieders. 
Wb. V, 82. Top ein Haufen; haeren top, cirrus, tutulus, suggestum comae. Kil. 678. 
E6e) Haut, swarde. s. II, 6. 15, b. 
khervorscheinende Blutwunde. s. F. d. 
g8) unter den Kleidern vier Schillinge. Nach dem s. 1 wurde eine sichtbare 
Blutwunde an einer unbekleideten Stelle hoͤher gebuͤßt, als an einer bekleideten Stelle. Hier ge⸗ 
rade umgekehrt. Es scheint denn wohl, daß hier der Fall angenommen ist, wenn nach Entbloͤ⸗ 
ßung des Kleides die blutige Wunde sichtbar ist, wogegen in dem s. 1,5 5, die Rede von einer 
Wunde war, woraus das Blut durch die Kleider hinstroͤmte. 
h) Maaßwunde. s. F. 1, i. — 
i) zwischen Haar und Halstuch. Soll vielleicht eine Wunde bedeuten, die weder 
Haar noch Halstuch oder uͤberhaupt Kleidungsstuͤcke bedeckt. So koͤmmt in dem Altfr. L. R. S. 
376 vor mete dulgh tuscha weed ende screed, „zwischen Kleidung und Haar.“ 
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Anmerkungen zu 6. 15. 
a) Stoß wunde, Instepi. Step und stip ist ein Punkt, ein Loch, ein Stich. Hostep Floh⸗ 
stich, Tydschip Zeitpunkt, stippen stechen, instippen eintunken u. s. w. Brem. Wb. IV, 1038. 
und Kil. 939. UÜeberhaupt ist dieses Wort mit téken, stechen, so wie diefes wieder mit staeten 
stoßen (Adelung-IV, 795) genau verwandt. Iustepe ist von in, innerlich, inwendig (wie Inrif, 
Inlemithe, Inwerdene), und step Stich, oder Stoß, zusammengesetzt, und ist also ein Stich oder 
Stoß, der durch die Haut oder den Knochen inwendig gegangen ist. Dies bewaͤhrt auch der Zu⸗ 
sammenhang mit dem folgenden ondlinpga. 
b) so viele Maaße, so viele Schillinge; de i. hat die Wunde — denn jede 
Wunde wurde nach der Breite und der Tiefe gemessen — mehrere Maaße, so mußte jedes Maaß
	        
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