Full text: Asega-Buch

Asega⸗-Buch. 
pietare, und das Hollaͤndische und Niedersaͤchsische pleyten geworden. du PFresne sub v. 
lacitare. 
— d)y daß Jedermann, allera monpa ek. Woͤrtlich wuͤrde dieses zu uͤbersetzen seyn: 
auf daß aller Leute Jedermann ihm selbst (sibi ipsi) auf die Heiligen wisse, was er gethan 
habe. Das Altfr. L. R. hat: endeé aller mannik wyte him self, haet hi déen habbe, „und 
Jedermann wisse ihm selbst, was er gethan habe.“ So auch fast woͤrtlich das Huns. L. R. und 
das v. J. Fr.: singuli sciant sibi ipsis in reliquam (auf die Reliquien), quid feceritt. 
e) schwoͤre, witi. So auch das Huns. und Ems. L. R.: wilét hem selva, und das 
Altfr. L. R.: wyte him self. Wite heißt wissen, auch Wissenschaft geben, bezeugen, beweisen, 
endlich: schwoͤren (Altfr. Wb. S. 424), und so wird es hier genommen. 
) Auf die Heiligen, an stha withon. Das Altfr. L. R. hat? oende wit éeden,. 
„mit Witeiden.“ Die Witan sind die Heiligen, Geweiheten; und Witeide sind Eide welche auf 
bie Reliquien der Heiligen geschworen wurden. s. d. 54 1. Diese Bedeutung geht aus dem Altfr. 
L. R. S. 21 hervor: Dit is riucht, dat di frya Fresa syn selvis deda aegh to wytan op dae 
hélgum myt mara riucht, dan him ymmen aeh toe wriyoghane, „ das ist Rechtens, daß 
der freie Friese seine eigenen Thaten bezeugen oder beschwoͤren mag auf die Heiligen mit mehrerm 
Recht, als ihn. Jemand davon uͤberfuͤhren mag.“ 
) was er gethan hat; das ist, wie solches aus der so eben angezogenen Stelle 
des Altfr. L. R. hervorgeht: der Friese kann sich von der ihm angeschuldeten Thatsache durch 
einen Eid auf die Heiligen reinigen, und wider diesen Reinigungeid findet kein Beweis seines An— 
klaͤgers Statt. So auch nach den Hamburger Statuten von 1270: „Ein Mann ist negher sin 
Ere to te beholdende uppe den Hilligen, denn se jennig Mann ehm aftowinnende is“ bei West⸗ 
phal in Mon. ined. T. IV, p. zooi. In dem Sachsensp. heißt es: „Alles was ein Man vor 
Gericht nicht thut, wie wissentlichen es sonst waͤre, desselben moͤcht er mit seiner Unschuld (Eide) 
entgehen, und man moͤcht ibn das nicht uͤberzeugen.“ B. 1, Art. 18. In den Haarburgischen 
Verordnungen von 12863 Omnis incusatus homicidio, latrociuio, furto, vel maleficio qua- 
ucunque, sbi patenti causa non deprehenditur, suo jure evadet. òruUpen Origin. Germ. LI, 
167. Mehrere Stellen uͤber dieses jedem unberuͤchtigten Manne, der nicht in handhafter That er— 
tappt ist, zustehende Recht sind von Dreyer in der Abhandl. von dem Gedichte Reinecke de 
Voß S. 28, und von den Herausgebern des Altfr. L. R. S. 194 angezogen. 
b) ausgenommen fuͤnf Sachen. Diese fuͤnf Sachen oder Einschraͤnkungen der 
Regel, die man Wenden nannte, kommen unten im vierten Abschnitte besonders vor. Das v. P. 
Fr. hat sie aber hier dieser Kuͤr zugefuͤgt. 
keinen Eid auf die Heiligen bieten. Oder wie es hier in dem v. J. Fr. am 
Schlusse heißt“ tunc non potest ille ilius facti ullas réeliquias vel juramenta praébere. Denn 
gile solche Thatsachen waren offenbar, und konnte sich der Thaͤter davon mit einem Eide nicht 
reinigen. tunc debet illud totum notorium vel iéchta (unlaͤugbar, Altfr. Wb. S. 203) 
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19 mit vier Maͤnnern. Das Ems. und Huns. L. R. haben: mith. thrim monnem, 
„mit drei Maͤnnern.“ Unter diesen Maͤnnern sind wohl unstreitig die Mitschwoͤrenden, Consa⸗ 
kramentalen, zu verstehen. Das Huns. L. R. geht vielleicht nur bloß auf die Mitschwoͤrenden, 
das A. B. rechnet aber den Hauptschwoͤrenden mit. So lassen sich beide Codices auch in Absicht 
der Zahl der Schwoͤrenden vereinigen. Das Altfr. L. R. und das v. J. Fr. haben diese Stelle 
nicht. Der Eid des Angeschuldeten war also nicht hinreichend; es mußten noch drey Consacra⸗ 
mentalen mit ihm schwoͤren. War er ein unberuͤchtigter Mann, zu dem man sich eine solche That 
nicht versah, so konnte es ihm nicht schwer fallen, drei Maͤnner zu stellen, die fuͤr ihn den Glaͤu⸗ 
benseid schworen. — ... ...: 
HRabbezahlen, d. i. sich von der Klage reinigen. 
mn) offenbare Verwundungen, auhera dolge. Dolg ist Verwundung, s. II, 9. 8, 
auber ist zusammengesetzt von agze, Auge, und baar, bloß, offen; also was dem Auge offen 
ist, sichtbar, offenbar. Nach dem v. J. Fr.: notorium vel iechta. Eine offendare oder sicht⸗ 
bare
	        
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