Full text: Lebensgeschichte des durch die Mißhandlungen der feindlichen Gewaltherrschaft, in der Zeit der franzoesischen Occupation unsers Vaterlandes, erblindeten C. L. v. Candié, genannt La Blande, von ihm selbst geschichtlich dargestellt.

29 — 
Am Abend dieses Tages kam ein hollaͤndi— 
discher Officier in die Wirthsstube, und kuͤndigte 
auf gut hollaͤndisch den Leuten an, daß er die 
Ehre haben wuͤrde, sie morgen fruͤh zu begleiten, 
sie daher gutes Muths sein sollten. 
Waͤhrend dieser kauderwelschen Predigt hatte 
der Officier mich bemerkt, und fragte den Wirth, 
ob ich auch einer der Leute sei, welcher dieses 
verneinte. Er wandte sich daher zu mir und 
forderte von mir einen Reisepaß; ich entgegnete, 
daß er vielleicht kein Recht habe Leuten Paͤsse 
abzufordern, da dieses das Geschaͤft der Gens— 
d'armen sei. Der Herr wurde indeß ungezogen, 
und faßte mich an, um mir meine Papiere ab— 
zunehmen. Ich widersetzte mich, und der Offi⸗ 
tier zog seinen Degen. In diesem Augenblicke 
wich ich einem Streiche aus, und «hielt den 
Officier an dem Arme, in dessen Hand der De— 
gen war, fest. Ich stellte ihm vor, wie enteh— 
rend es sei, gegen einen Unbewaffneten den 
Degen zu ziehen. Er moͤge mir einen zweiten 
—D — Sohn eines 
Officiers, zeigen, daß ich ebenfalls die Klinge 
fuͤhren koͤnne. 
Nach fernerem Wortwechsel befahl mir der 
Officier, ihm zu dem Platz-Commandanten zu
	        
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