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aber die schoͤne Magelona haͤtte ihr Koͤnigreich
verloren, sie hatte auch keine Hoffnung mehr
solches zu uͤberkommen; desgleichen war sie in
die Ungnade ihres Vaters und ihrer Mutter ge—
kommen, zudem hat sie ihren allerliebsten Pe—
ter verloren, daruͤber sie dann billig betruͤbt
war. Nachdem zoge der Graf die Graͤfin wie—
der heim.
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Wie der Peter schlafend in der Insel blie—
be, da er an seine allerliebste und ge—
treueste Magelona dachte.
Als der Peter in der Insel schlafend eine gu⸗
te Zeit liegen bliebe, da sah er auf, sahe, daß
es Nacht ware, stund alsbald auf, er ging an
das Meer, wo er das Schiff verlassen hatte.
Als er nun dasselbe nicht sahe, da dachte er,
die Nacht betruͤge ihn, daß er nicht sehen koͤnn—
te, und finge laut zu rufen an, aber es ant⸗
wortete ihm niemand. Da bekam er in seinem
Herzen große Schmerzen, daß er niederfiele,
als waͤre er todt, verlor gar seine Vernunft,
er fing bitterlich zu weinen an, er sprach: O
allmaͤchtiger, guͤtiger und barmherziger Gott?!
werde ich denn nicht einmal meiner Tage entle⸗
diget? Kann ich dann nicht sterben? Welcher
Mensch ist hier auf Erden, den das Ungluͤck
mehr verfolget, als mich?
Allmaͤchtiger, ewiger Gott! ist es nicht genug
gewesen, daß ich also erbaͤrmlich die allerschoͤn⸗
ste Magelona, meine getreue Gemahlin verloren
habe. Darnach wurde ich die Dienstbarkeit
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