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gefressen, und lief in den Keller. Eulenspiegel
und die Kaufleute hoͤrten diese Dinge. Eulen—
spiegel sprach: Seyd nur gute Dinge, das Spiel
wird gut werden. Eulenspiegel und die Kauf—
leute riefen zum drittenmal: wo der Knecht und
die Magd waͤren, da sie kein Trinken braͤchten,
er sollte doch selber kommen, und Licht bringen,
sie koͤnnten nicht aus der Kammer kommen, der
Wirth meinet nicht anders, als der Knecht waͤre
auch entschlafen, und ward zornig und sprach:
Hat der Teufel die Sachsen gemacht mit ihrem
Saufen, und zuͤndet ein Licht an bei dem Feuer,
und siehet den Wolf oben bei dem Feuer stehen,
und hatte die Schuh im Maul, da that er laut
schreien, und rief Mordio, rettet lieben Freun—
de, und rief zu den Kaufleuten, die in der Kam—
mer waren, und sprach: Liebe Freunde, kom—
met mir zu Hilfe, ein greuliches Thier stehet bei
dem Feuer, und hat mir die Kinder, die Magd
mit dem Knecht gefressen. Die Kaufleute waren
bald bereit, und Eulenspiegel auch, und gingen
mit ihm zum Feuer, der Knecht kam aus dem
Keller, die Magd kam aus dem Hof, die Frau
brachte die Kinder aus der Kammer, also daß sie
alle lebten. Eulenspiegel ging hinzu, und stieß
den Wolf mit dem Fuße um, der lag und re—
get sich nicht. Eulenspiegel sprach: das ist ein
todter Wolf, und ihr machet daraus ein Ge—
schreiz; was seyd ihr fuͤr ein bloͤder Mann?
beißt euch ein todter Wolf in euerm Hause,
und jaget euch und euer Gesinde in die Win—
kel, und ist nicht lange, da wollt ihr zween
lebendige Woͤlfe im Felde schlagen.
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