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Geld. Also gingen sie in die Herberg, da sie
Eulenspiegel hingewiesen hatte, und sprachen:
Es waͤre ein guter Mann vor sie geritten, und
haͤtte ihnen zwoͤf Gulden um Gottes willen ge—
geben, die sollen wir nun um seinetwillen ver—
zehren, bis der Sommer kommt, denn es war
damals sehr kalt. Der Wirth war begierig nach
dem Gelde, nahm sie darauf an, und gedachte
nicht daran, daß er sie gefragt haͤtte, und gese—
hen, welcher Blinde das Geld haͤtte, und sagte:
——
schlug einen Ochsen, und hieb den in etliche Stuͤk⸗—
ken, und kochet den Blinden davon, und ließ sie
zehren, so lang ihn duͤnkte, daß sie zwoͤlf Gul⸗
den verzehrt haͤtten, da sagte er, lieben Bruͤ—
der, wir wollen einmal rechnen. Die zwoͤlf Gul—
den sind bald verzehrt. Die Blinden sagten ja,
und fragte je einetr den andern, welcher die zwoͤlf
Gulden haͤtte, daß er den Wirth bezaͤhlte. Der
eine hatte die zwoͤlf Gulden nicht, der andere
hatte sie auch nicht, der dritte auch nicht, der
bierte auch nicht, der letzte mit dem ersten hatte
sie auch nicht, die Blinden wurden gewahr, daß
— — Koͤpfe, der
Wirth desgleichen, saß und. gedachte, laͤssest du
sie gehen, so wird deine Kost nicht bezahlt, be—
haͤlist du sie denn, so fressen und zehren sie dir
nhoch mehr, haben dennoch nichts, und bist in
doppeltem Schaden, schickte sie hinten in den
Schweinstall, verschloß sie, und legte ihnen fuͤr
Brod, Stroh und Heu. Eulenspiegel gedachte,
es wird nun bald Zeit seyn, daß die armen Blin—
den solches Geld verzehrt haben, verkleidet sich