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Heinrich. Das Vermoͤgen stieg in Zeit von
fuͤnf. Jahren zu einem Reichthum, wie auf
Roitenburg noch nie gewesen war.
Im Jahre 1305 starb der Fuͤrst! Mein⸗
hard und in der Regierung folgte ihm sein
Soͤhn Heinrich. Dieser ward schon, im naͤch—
sten Jahre zum Koͤnige von Boͤhmen er—
waͤhlt Er hielt sich aber meistens beys ei⸗
nen biedern Tyrolern auf. Weil ihm sein
Vaͤter gar sehr die Treue und die Verdienste
des Herrn und Ritters zu Rottenburg an—
gepriesen hatte, und er die Wuͤrdigkeit die—
ses Taͤpfern auch selbst wohl kannkte, so er—
hob er ihn zum Burggrafen zu Tyrol, zum
koͤniglichen Hofmeister und zum Landes—
hauptmann an der Etsch. So ward Hein—
richs Treue gegen den eigenen Fuͤrsten schon
auf Erde belöhnt. Nothburge sagte ihm
uͤber oͤfters, im Himmel werde er daͤfuͤr gar
selbst ein Fuͤrst werden.
Heinrich von Rottenburg wardzimmer
noch mehr der allgeliebte Vater der Armen.
Es war ihm nicht genug, daß Nothburge
aus feinem Schlosse die taͤgliche Zuflucht der
Armen machte, er errichtete auch große Stif—
tungen auf Weltzeiten zum Besten der Ar—
men von der ganzen Nachbarschaft. Alles
dies that er, uüm seine und der Ottiliag Feh—
ler gutzumachen. Ebenfalls stiftete ex aus
derfelben Absicht fuͤr das Kloster vom Berge
des heiligen Georgius auf immerwaͤhrende
Zeiten taͤgliche Gottesdienste.
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