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Nella sich das Gesicht rein gewaschen hat und er seine Liebste er—
eesdi Schwestern werden zur Strafe in einen Feuer—⸗
ten gesteckt.
II, 3. (13) V iol a.
„Ein Mann hat drei Toͤchter, davon ist die juͤngste Namens
Viola so schon, daß sie alle Herzen gewinnt. LAuch der Koͤ—
nigssohn verliebt sid und so oft er da voruͤber geht, wo die
drei Schwestern arbeiten, sagt er zu ihr: “guten Tag, guten
Tag, Vihla“. Sie antwortet: „“guten Tag, Koͤnigsfohn, ich
scheer mich nichts um dich“ (bonnid figlio de lo Rrèé, io sac-
chio cohiâ de te). Die Schwestern verweisen ihr die Unart,
womit sie den Prinzen noch aufbringen werde und sagen es
dem Vater, der sie zu einer alten Base wegthut. Der Prinz—
als er das Nest leer sindet, jammert; kundscdaftet sie aber aus
und besticht die Alte, daß sie ihn in eine Kammer bversteckt,
in welche sie, die Viola ünter einem Vorwande schicken will.
Zann sagt ste zu ihr: “„geh hingb und hol mir die Chleꝰ
Viola thüts und so behend, daß sie wie eine Kahze entwischt.
Abermals spricht sie: hol mir das Garnknaͤuel“, fie thuts und
entschlüpft wie ein Aal. Endlich: „hol mir die Scheere“. Sie
bringt sie auch, ohne daß sie der Prinz hat fassen können, sie
schneidet aber der Alten damit das Ohr ab: —das hast du zum
kLohn fuͤr dein Gewerbe und weinn dir die Nase nicht ab⸗
schneide, geschiehts blos, damit du' riechen kannst, was, du
für einen Ruf haͤst“. Daraͤuf kehrt sie zu ihrem VBater zurück,
der Prinz geht wieder voruͤher, sagt seinen Gruß und sie ihre
schnippische Antwort. Die bösen Schwestern denken auf einen
heuen Streich, ihr Fenster geht in den Garten eines Unge⸗
thuͤms, dem wöollen sie die Kleine uüͤberliefern.. Sie lassen einen
Strang Garn, der zu einer köstlichen Arbeit fuüͤr die Koͤnigin
gehört, hinabfallen und sagen: Lwenn sich nicht Viola, als die
Kleinste von uns, an einem Seil in den Garten hinablaͤßt
und das Garn wieder holt, so können wir nicht zu rechter