Full text: Kinder- und Hausmärchen (Dritter Band)

104 
Wasser hinab. Ein Fischer faͤngt es auf, erziegt die zwey Knaben, 
die sich vollkommen aͤhnlich sind, und läßt sie die Jaͤgerei er⸗ 
lernen. Das uͤbrige folgt nun unserm Maͤrchen bis zur Ver—⸗ 
heirathung des Wasserpeters mit der Koͤnigstochter; und ist 
nur viel duͤrftiger; jeder hat nur drei Thiere einen Baͤren, 
Loͤwen und Wolf. Der alte Koͤnig stirbt ein Jahr darnach und 
der Wasserpeter erhaͤlt das Reich. Einmal geht er auf die 
Jagd, verliert sein Gefolge und ruht Abends mit seinen drei 
Thieren bei einem Feuer. Da sitzt eine, alte Katze auf einem 
Baum, die fragt, ob sie sich ein wenig bei seinem Feuer waͤr—⸗ 
men dürfe? Als er ja sagt, reicht sie ihm drei von ihren 
Katzenhaaren und bittet ihn auf jedes Thier eins davon zu le⸗ 
gen, weil sie sich sonst fürchte. Sobald er es gethan, sind die 
Thiere todt, der Konig ist zornig und will sie umbringen, sie 
sagt aber, es sey hier ein Brunnen mit Wasser des Todes und 
ein anderer mit Wasser des Lebens, er solle von diesem neh⸗ 
men und uͤber die Thiere gießen. Das thut er und sie werden 
wieder lebendig. Als Wasserpeter heim kommt, sindet er den 
Wasserpaul an seiner Stelle, toͤdtet ihn aus Eifersucht, als er 
aber seine Treue hoͤrt und daß er ein schneidendes Schwert 
zwischen sich und die Koͤnigin ins Bett gelegt hatte, so holt 
er von dem Wasser des Lebens und erweckt ihn wieder. — Eine 
vierte hessische Erzaͤhlung nennt die zwei Bruͤder Johannes— 
Wassersprung und Caspar-Wassersprung und leitet 
folgender Gestalt ein. Ein Koͤnig bestand darauf, daß seine 
Tochter nicht heirathen solle und ließ ihr im Walde in der 
groͤßten Einsamkei ein Haus bauen, wo sie wohnen mußte und 
keinen fremden Menschen zu sehen bekam. Nah bei dem Haus 
sprang aber eine wunderbare Quelle, davon trank die Jung— 
frau und gebar hernach zwei einander ganz,aͤhnliche Knaben, 
die jene Namen erhielten. Die übrige Erzaͤhlung ist duͤrftig 
und enthaͤlt nichts neues, nach dem Kampf mit dem Drachen 
wird der todte Johannes-Wassersprung durch den Saft einer 
Eiche wieder lebendig gemacht, welchen die Ameisen für ihre 
Todten, die beim Kampf zertreten waren, holten. —, Eine 
fünfte Erzaͤhlung sagt blos zum Eingang; daß einem Fischer in
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.