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dochter de dridde Wallnutt up, do is nau en viel wacker Kleid
inne, dat trecket se an un foͤrt mit ehren Brumen nah de Kerke,
un do keimen so viele Kinner, de geiwen uͤnne Blomen, un hel—⸗
len uͤnne bunte Baͤnner fur de Foͤte, un se leiten sik insegenen un
hellen ene lustige Hochtied; awerst de falsste Moder un Brut mo—
sten weg. Un we dat lest vertellt het, den is de Mund noch waͤrm—
114.
Vom klugen Schneiderlein.
Es war einmal eine Prinzessin gewaltig stolz; kam ein Freien
so gab sie ihm etwas zu rathen auf, und wenn er's nicht erra⸗
then konnte, so ward er mit Spott fortgeschickt. Sie ließ auch
bekannt machen, wer's erriethe, sollte sich mit ihr vermaͤhlen und
moͤchte kommen, wer da wollte. Nun fanden sich auch drei Schnei⸗
der zusammen, davon meinten die zwei aͤltesten, sie haͤtten so
manchen feinen Stich gethan, und haͤtten's getroffen, da koͤnnt's
ihnen nicht fehlen, sie muͤßten's wohl auch hier treffen; der dritte
aber war ein kleines unnuͤtzes Ding, das nicht einmal sein Hand⸗
werk verstand. Da sprachen die zwei zu ihm: „bleib nur zu
Haus, du wirst mit deinem Bischen Verstand auch nicht weit
kommenz“ das Schneiderlein ließ sich aber nicht irre machen und
sagte, es haͤtte einmal seinen Kopf daͤrauf gesetzt und wollte sich
schon helfen, und ging dahin, als waͤr' die ganze Welt sein.
Da meldeten sie sich alle drei bei der Prinzessin und sagten,
sie sollte ihnen ihr Raͤthsel vorlegen ; es waͤren die rechten Leute