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Spruch: Vielborgen hat eine Stiefmutter, heißt Verkaufdeingut,
die gebiert eine Tochter, heißt Gibswohlfeil, dieselbige Tochter hat
inen Bruder der heißt zum Thorhinaus. In der Mitte steht noch
das bekannte Sparebrot (Vater) ist tod, Schmalhans heißt der
ßüchenmeister'. Einzelne Namen, wie der des Weibes „Zeitver⸗
treib und Leidvertreib' lassen sich in vielen alten Beispielen darthun,
. B. Morolf 159. 11483. Auch Ruprecht mein Knecht' aus dem
Wartburger Krieg gehört hierher. Vergl. die Namen die in der
chönen Katrinelje (Nr. 131) vorkommen.
141.
Das LCämmchen und Fischchen.
Aus dem Fürstenthum Lippe. Das Ende wohl unvollständig
ind es schwebte nur vor, die Stiefmutter glaubt das Lämmchen ge—
gesen zu haben und verlangt vom Koch auch noch das Fischlein zu—
hereitet. Der Koch aber, als es anfängt zu sprechen und zu klagen,
södtet es nicht, bringts zum Lämmchen und teuscht die Stiefmutter
vieder, deren Bosheit dem Vater zu Ohren kommt und bestraft
vird. Vergl. die weiße und schwarze Braut (Nr. 138) und die An⸗
nerkung dazu. Der Eingang vom Abzählen kommt auch in dem Lied
dꝛer Gräfin von Orlamünde (im Wunderhorn) vor.
142.
Simeliberg.
Merkwürdig daß dieses im Münsterland erzählte Märchen auch
in Harz von der Dummburg (Otmar S. 2383. 238) oder Hochburg
porkommt und genau mit dem orientalischen von den vierzig Räubern
instinmt (1001 Nacht 6, 3458), wo sogar der Felsen Sesam auf—
sallend an die Namen Semsi und Semeli, wie der Berg in den
zeutschen Sagen heißt, erinnert. Gerade diese Bergbenennung ist
aralt in Deutschland, nach einer Urkunde bei Pistorius (3, 642) 2
hseißt ein Berg im Grabfeld Similes und in einem Schweizerlied — mon. qu
(Kuhns Kühreihen, Bern 1810. S. 20 und Spaziers Wande⸗ —— — ——
rungen, Gotha 1790. S. 340. 341) wird ein Simeliberg wiederum — .
Kindermärchen III. 13 A ..)
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