Full text: Kinder- und Hausmärchen (Dritter Band)

MNaͤnnchen bringt ihn wieder ins Leben, als er aber mit dem Hemd 
nach Haus kommt, haben seine Brüder dem Vater gesagt er stehe 
mit dem Teufel im Bund. Der Vater behauptet sie muͤßten 
aochmals ausgehen, und wer das beste Brot heimbringe, solle 
die Mühle erhalten, denn über Brot habe der Teufel keine Gewalt. 
Dem Dummling begegnet im Wald ein altes Mütterchen, er theilt 
sein Essen mit ihr, und es gibt ihm dafür eine Wuͤnschelruthe. Den 
andern Tag, als er auf einer Brücke steht und hungerig ist, hält er 
die Wünschelruthe über das Wasser, so kommt ein Schildkrötchen 
heran.“‘ Was kann mir das helfen' denkt er, legt das Thierchen aber doch 
luf die Brückenmauer. Als er fort geht, ruft es ihm nach nimm mich 
mit! nimm mich mit! Er steckts in die Tasche, als er hernach von 
mmgefaäͤhr hineingreift, sindet er ganze Geldrollen darin. Nun geht 
es ihm wohl, er hält das Schildkrötchen in Ehren, miethet sich in 
einem Wirthshaus die schönste Stube, legt es da in ein Bett und 
zieht fort das beste Brot zu suchen. Nach einem Jahr kommt er 
jurück ohne es gefunden zu haben; wie er nach dem Schildkrötchen 
fieht, so hat es zwei weiße schöne us bekommen. Ei was ist das!“ 
deuftt er, deckts aber werin zu. Eines Abends, als er so im Bett 
liegt und nachsinnt wie er doch das Brot noch erlangen wolle, sieht 
er''im Schatten als stände da jemand und knätete Brot in einer 
Mulde. Nachts träumt ihm es wäre daraus das besie Brot gewor— 
den, und wie er am andern Morgen aufwacht, liegt auch wirklich 
das schönste Brot vor ihm. Er bringt es heim, und alle müssen 
ihm den Sieg zugestehen. Da kehrt er zu seinem Schildkrötchen 
zuruͤck und fieht im Bette eine wunderschoͤne Königstochter liegen 
ud das Schilokrötchen daneben. Sie sagt ihm sie sei von ihrer 
Mutter verwünscht worden und er habe sie erlöst. Darauf ver— 
spricht sie ihm seine Gemahlin zu werden, aber zuvor müsse sie heim zu 
hrem Vater.“ Geh nur immer nach Haus', spricht sie, wenn du den ersten 
Kanonenschuß hörst, so ziehe ich mich an, beim zweiten steige ich in 
den Wagen, beim dritten sieh dich um nach sechs weißen Pferden, 
damit komme ich gefahren'. So trifft alles ein, sie halten Hochzeit 
und leben lange vergnügt. Da begegnet es ihm unglücklicherweise 
daß er das Schildkrötchen, das die Königstochter sorgfältig aufbe— 
wahrt, ins Feuer fallen läßt, darüber wird sie so bös daß sie ihm 
ins Gesicht spust. Er wird sehr traurig und geht gleich foẽt 
und graͤbt sich fünf und zwanzig Klafter tief unter der Erde eine
	        
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