Full text: Kinder- und Hausmärchen (Dritter Band)

139 — 
uichts mit dem Schmied zu schaffen. haben. Endlich kommt der 
Schutzengel des Schmieds und führt ihn zur Hölle. Der Teufel guckt 
us dem Fensterlädlein, schlägt schnell zu und will nichts von ihm 
vissen. Nun gehn sie vor den Himmel, der hl. Petrus will aber 
en Schmied auch nicht einlassen. Dieser bittet laß mich nur ein 
venig hineinschauen, daß ich sehe wie es drinnen zugeht'. Kaum 
ber ist die Thüre offen, so wirft er seine Kappe hinein, spricht *es 
st mein Eigenthum, ich muß sie holen?. Drinnen aber setzt er sich 
zuf die Kappe und bleibt nun im Himmel. Eine fünfte Erzählung 
dem Muͤnsterschen macht die Sage zu einer örtlichen und laäͤßt den 
Schmied zu Bielefeld leben. Der Schluß hat hier nur einige beson— 
ere Züge, als nämlich der Schmied auch von den Teufeln abgewiesen 
st, geht er zum zweitenmal vor den Himmel und stellt sich vor das 
khor zuzuschauen wie die Seligen von dem hl. Petrus eingelassen 
dirden.“ Es kommt ein Reiter mit Stiefeln und Sporn und will 
geradezu hinein, der Apostel aber sagt ihm glaubst du daß man mit 
Stiefeln und Sporn in das Himmelreich dringt, du mußt noch 
varten'. Darauf erscheint eine fromme Jungfrau, der öffnet der hl. 
Petrus gleich das Thor; der Schmied benutzt die Gelegenheit und 
virft sein Schurzfell hinter drein. Was wirfst du das schmutzige 
Schurzfell in den Himmel?' sagt der Apostel. Ich wills wieder her⸗ 
ugholen', spricht der Schmied, 'wenns euch zu schlecht ist'. Wie er 
jher einmal im Himmel ist, breitet er es hinter die Thüre aus und 
eezt sich drauf. „Nun sitze ich auf meinem Eigenthum und gehe da—⸗ 
„on nicht herab'. Spricht der Apostel der hat doch den Armen mit 
inem Reichthum viel Gutes gethan, so mag er da hinter der Thüre 
itzen bleiben?. Eine sechste Erzählung aus dem Paderbörnischen 
pricht gleichfalls von den Schmiedken von Bielefeld. Der Teufel 
quß sich vor ihm aroß machen wie ein Elephant und klein wie eine 
Naus, und so packt und steckt er ihn in seinen Haͤndschuh, aus dem 
rnicht wieder heraus kann, und hämmert ihn auf dem Ambos. Die 
Teufei wollen ihn hernach nicht in die Hölle einlassen und halten ihr 
khor mit Eisenstangen zu, der hl. Petrus versagt ihm auch den 
himmel, nun schwebt er zwischen Himmel und Hölle, wie der Spiel— 
sans. Es folgt siebentens die Sage von dem Schmied zu Jüterbock, 
welche in dem stellenweise recht lebendigen Deusschfranzos (Leipz. 
Ausg. von 17368 S. 110—1830. Nürnb. 1772 S. 80 -93) sehr 
zut dargestellt ist. Der fromme Schmied von Jüterbock trug einen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.