Full text: Kinder- und Hausmärchen (Dritter Band)

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Bauern alle nachspringen. In dem Märchen vom Bauer Kibitz, 
welches Büsching S. 296 mittheilt, sind wieder einige Züge ver— 
schieden. Kibitz läßt seine Frau von den Bauern todt schlagen und 
setzt sie dann mit einem Korb voll Früchte an ein Gelaͤnder, wo sie 
ein Bedienter, dem sie keine Antwort gibt, als er für seine Herrschaft 
bei ihr einkaufen soll, ins Wasser stürzt; dafür erhält Kibitz den 
Wagen worin diese gefahren ist, mit allem Zubehör. Das Geld— 
erpressen durch bloßes Lärmen gehört auch zu den Listen des Gonella 
(Flögel Gesch. der Hofnarren S. 309). In dem zu Erfurt 1791 
gedruckten Volksbuch Rutschki oder die Bürger zu Quarkenquatsch', 
find verschiedene Züge Aus diesem Märchen benutzt, das Erkaufen 
des alten Kastens, worin der Liebhaber steckt, durch die Kuhhaut 
(S. 10), das Ausstellen der todten Frau. Rutschki gibt ihr Butter 
in den Schooß und setzt sie auf den Brunnenrand, der Apotheker, 
der ihr abkaufen will, aber keine Antwort bekommt, rüttelt sie und 
stürzt sie hinunter, dafür muß er dem Rutschki tausend Thaler be— 
zahlen (S. 18. 19). Der Betrug an dem Schaäfer zuletzt ist wiede 
ganz verschieden, Rutschki ist zum Tod verurtheilt und wird, in einen 
Kleiderschrank eingeriegelt, hinaus zu dem Teich getragen, weil dieser 
aber zugefroren ist, lassen sie ihn darauf stehen und wollen erst Arte 
holen, um ein Loch ins Eis zu hauen. Wie sie fort sind, hört 
Rutschki einen Viehhändler vorbei ziehen und ruft kich trinke keinen 
Wein! ich trinke keinen Wein! mich durstet nicht!' der Viehhändler 
fragt was er vorhabe, Rutschki läßt sich aufriegeln und erzählt e 
sei zum Burgemeister erwählt, das Amt nähm er gern, denn es sei 
wenig Arbeit und fünfhundert Thaler Besoldung dabei: dagegen die 
Sitte, daß jeder Burgemeister beim Antritt seines Amts einen Becher 
mit Burgunder austrinke, wolle er durchaus nicht mitmachen, er 
trinke keinen Wein. Da hätten sie ihn herausgesetzt, daß er Frost und 
Durst nach einem feurigen Trank bekommen sollte; es helfe ihnen abe 
alles nichts, er trinke doch nicht. Der Viehhändler trägt einen Tausch 
gegen seine Herde an, er legt sich in den Schrank, Rutschki riegelt zu, 
die Bauern kommen, hauen ein Loch und lassen den Schrank hinab. 
Wie sie zurückkommen, begegnet ihnen Rutschki mit dem Vieh und 
sagt er habe es auf dem Grund des Teichs gefunden, da sei ein schönes 
Sommerland., Nun stürzen sich alle in das Wasser (S. 22. 23). 
Eine andere Überlieferung theilt H. Stahl im Mitternachtblatt 
1829 Nr. 38. 36 mit. Der arme Bauer heißt Hick und wohnt zu
	        
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