Full text: Das Norddeutsche Bundes-Corps im Feldzuge von 1815

Solms-Braunfels bestand dagegen aus dem Regiment Kurfürst, 
dem ersten Musketier- und dem Füsilier-Bataillon Prinz Solms, 
einer Fußbatterie und der Park-Colonne. Diese Colonne nahm 
denselben Weg wie die frühere und cantonirte ebensowohl bis zu 
dem angegebenen Zeitpunkte in der Gegend von Coblenz rechts 
des Rheins: 
Am 26. Mai brach das Grenadier-Bataillon von Loßberg 
von Cassel auf und folgte den genannten Truppen. Die Proviant— 
Fuhrwesen- und Munitionswagen-Colonne unter Premier-Lieu— 
tenant Brede mit einem Detachement der Jäger und der Artillerie 
ging erst am 16. Juni von Cassel ab. 
Befehligung und Zustand des norddeutschen Bundes-Corps 
im Allgemeinen. 
Wir haben bereits früher*s) auf die Thätigkeit des Generals 
Grafen Kleist von Nollendorf bei seinem Commando eines 30,000 
M. starken Corps zwischen dem Rhein, der Maas und der Mosel 
gedeutet. Diese Thätigkeit trat zu einer Zeit hervor, als es sich 
darum handelte, dem ersten Stoße Napoleons zu begegnen; und 
zu dem Ende nicht nur die an Ort und Stelle ergriffenen Maß— 
regeln, sondern auch die inmittelst herankommenden Verstärkungen 
der augenblicklichen Sachlage entsprachen. 
Während des Ansammelns der preußischen Truppen fand 
ein allmäliges Vorrücken der Vortruppen aus der Gegend von 
Jülich in die von Lüttich statt, so daß General Kleist gleichsam 
den Schirm für die ersten Operationen der sich vorschiebenden 
preußischen Armee bot. In dieser Situation erhielt bereits in 
der Mitte Aprils der General Kleist den Oberbefehl über das 
norddeutsche Bundes-Corps, welches sich, wie oben erwähnt, 
rechts des Rheins sammelte, resp. bis zum 11. Mai cantonirte. 
Die sämmtlichen Cantonirungen dieses Corps erstreckten sich 
oon der Lahn bis zur Sieg, wobei die Contingente der kleineren 
Staaten**), zu einer Brigade, der Anhalt-Thüring'schen Bri— 
*) S. den ersten Abschnitt: — Vorbereitungen der Verbündeten zu der 
Eröffnung des Feldzuges von 1815. 
**) S. den ersten Abschnitt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.