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aufgestellt, wich aber nach kurzem Gefechte zurück, dem indeß gegen
7 Uhr Abends und später, vorwärts Mont St. Jean, erhöhter
Widerstand und die Entwickelung bedeutenderer Truppenmassen folg⸗
ten. Diese Entwickelung wurde namentlich durch eine von Napo—
leon befohlene Aufstellung von beträchtlichen Cavalerie- und Artil—
lerie-Abtheilungen auf der Höhe Maison du Roi veranlaßt; und
mochte bei ihm den Gedanken an die endliche Entscheidung hervor—
rufen.
Erinnern wir uns jetzt der Aufstellung der preußischen Armee
bei Wavre am 17. Juni*). Unmittelbar, nachdem diese Aufstel⸗
lung genommen worden war, eröffnete General Zieten (1. Armee—⸗
Corps) links der Dyle die Verbindung mit den Engländern über
Chapelle St. Lambert und Ohain. Zahlreiche Patrouillen und
Detachements deckten entweder, die Flanke (Limale) oder durchstreif⸗
ten das Land aufwärts der Dyle so wie bis zu der von Quatre—
bras nach Genappe führenden Straße; während von Seiten Zieten's,
gleichzeitig mit der Aufsuchung jener Verbindung, die Recognosci—
rung der Defiléen des Lasne-Baches und die Beobachtung der vor—
wärts gelegenen Gegend angeordnet wurden.
Auf die Meldungen der die Gegend zwischen der Dyle und
der Brüsseler Straße beobachtenden Streifparteien, daß von Sei—
ten der französischen Armee keinerlei Anordnungen zur Sicherung
ihrer rechten Flanke sichtbar wären, — beschloß nunmehr Fürst
Blücher, die den Engländern versprochene Hülfe zu leisten. Zu
diesem Zwecke wollte er mit dem größten Theile seiner Armee gegen
den Wald von Frischermont, eigentlich Bois de Paris genannt,
vorrücken, um von hier aus in den Rücken und in die Flanke der
französischen Armee hervorzubrechen.
Da indeß der Feldmarschall keine genügenden Nachrichten über
die Stärke und Bewegungen Grouchy's — dessen Truppen übri—
gens nur Meilen von den äußersten preußischen Vorposten stan—
den — bekommen, so erschien die Besetzung von Wavre so lange
nothwendig, bis die Armee die Desiléen des Lasne-Baches hin—
terlegt und den genannten Wald besetzt hatte. Nicht minder noth—
x) S. oben.