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gebene Erklärung und gründete hierauf seine Beschwerde über die
zeither aufgeführten Arbeiten; auch erwähnte er des Gerüchtes,
daß mit dem 1. September um 1 Uhr Morgens das Feuer von
allen Seiten auf die Citadelle beginnen solle. Lemoine schenkte
übrigens diesem Gerüchte keinen Glauben; wohl aber erbat er sich
von Hake eine Antwort auf die Erklärung vom 27. August.
Auch dieser Brief Lemoine's blieb ohne Antwort; dagegen
erneuerten sich die Arbeiten und am 31. August mit Tagesan—
bruch hatte man zwei Breschbatterien vollendet, — die eine zu 8
Geschützen in dem Halbmonde des Neuen Thores, die andere zu
4 Geschützen in dem Erdgeschosse des Regierungsgebäudes, dem
Bastion Nr. J. gegenüber.
Am 31. August endlich befanden sich auf fünf verschiedenen
Punkten 28 Mörser in Batterie, ferner 2 Haubitzen oberhalb des
Schwarzen Thores, abgesehen von den Breschbatterien, welche
sämmtlich armirt waren und nur auf sechs Toisen Entfernung
von den Mauern der Citadelle sich erhoben, dagegen aber auch
durch ein Detachement von 1 Offizier (Lieut. Hofmann) und 40
Jägern gedeckt wurden.
Ueberdies verfügte man über zwei Minenöfen, mittelst wel—
chen eine Bresche von mehr als 40 Fuß auf der linken Face des
Bastions Nr. J. gebildet werden konnte.
Am 30. August erschien endlich eine Antwort Hake's auf
die Briefe Lemoine's vom 27. und 30. August. Der erstere ent—
schuldigte sich wegen der Verspätung dieser Antwort durch den
Umstand, daß er die Vorschläge des Generals vor ihrer Annahme
dem Prinzen August von Preußen hätte überschicken müssen, welcher,
wie er (Hake) früher bereits bemerkte, den Oberbefehl über sämmt—
liche Belagerungen angetreten habe.
Hake wünschte zunächst, daß die verschiedenen Artikel, welche
die Uebergabe der Citadelle beträfen, aber noch nicht aufgestellt
seien, in einer besonderen Convention festgesetzt würden.
Diese Artikel wären folgende:
1) Die Citadelle wird am 11. September Morgens den Trup—
pen Sr. Majestät des Königs von Preußen übergeben, welche
dieselbe gegenwärtig einschließen.