Full text: Kinder- und Hausmärchen

b8 
0. 
Die drei Maͤnnlein im Walde. 
Es war ein Mann, dem starb seine Frau, und eine Frau, 
der starb ihr Mann; und der Mann hatte eine Tochter, und 
die Frau hatte auch eine Tochter. Die Maͤdchen waren mit 
einander bekannt, und giengen zusammen spazieren, und kamen 
hernach zu der Frau ins Haus. Da sprach sie zu des Mannes 
Tochter hoͤr, sag deinem Vater, ich wollt ihn heirathen, dann 
follst du jeden Morgen dich in Milch waschen und Wein trinken, 
meine Tochter aber soll sich in Wasser waschen und Wasser 
trinken. Das Maͤdchen gieng nach Haus, und erzaͤhlte seinem 
Vater was die Frau gesprochen hatte. Der Mann sprach “was 
soll ich thun? das Heirathen ist eine Freude und ist auch eine 
Qual.' Endlich, weil er keinen Entschluß fassen konnte, zog 
er seinen Stiefel aus, und sagte 'nimm diesen Stiefel, der hat 
in der Sohle ein Loch, geh damit auf den Boden, haͤng ihn 
an den großen Nagel, und gieß dann Wasser hinein. Haͤlt er 
das Wasser, so will ich wieder eine Frau nehmen, laͤufts aber 
durch, so will ich nicht. Das Maͤdchen that wie ihm geheißen 
war: aber das Wasser zog das Loch zusammen, und der Stie— 
fel ward voll bis obenhin. Nun verkuͤndigte es seinem Vater 
wies ausgefallen war; er stieg selbst hinauf, und als er sah.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.