Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

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Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 
dazu. Haben Sie lange keine Nachricht von meinen Brüdern, 
wo halten sie sich auf? — was wird Carl machen. — 
Leben Sie wohl theuerster Vater und haben Sie die 
Gnade mich bald mit der Erfüllnng meiner doppelten Bitte 
zu überraschen. — Ich verbleibe steets in tiefer Ehrfurcht 
Ihr 
gehorsamer Sohn 
Al: v. Dalwigk. 
Der Lt. v. Kutzkowsky *) läßt sich Ihnen empfehlen. 
Magdeburg den 24ten Nov: 95. 
Durch den Fuhrmann Schminske sind mir ohnlängst 
meine Sachen eingehändigt, wofür ich Ihnen theuerster Vater 
herzlich dancke; es ist wahr das Porto ist theuer, allein ich 
hoffe durch den Gebrauch meiner Bücher dies Geld mit der 
Zeit doppelt wieder einzubringen; ich habe mich recht gefreut 
diese alten Bekannten, die so manche Stunde mit mir in Ilfeld 
zubrachten wieder unter die Hände zu kriegen: vorzüglich 
werde ich durch Lesung des Caesars und Liuyvius die mir schon 
als Soldaten nüzlich sind, suchen das was ich in der Latei— 
nischen Sprache erlernt hatte zu erhalten. — 
Vor einigen Tagen passirte der Feldmedicus Behr aus 
Arolsen bey meiner Wache aus; er kam von Arolsen und 
es war mir sehr angenehm eine kurtze Zeit mich mit lihm] 
unterhalten zu können; ich habe gefunden, daß sich nie die 
Liebe zu seinen Landsleuten mehr eußert als wenn mann im 
Auslande zufällig einen trifft. — 
Da die Preuß: Truppen die am Rhein standen Befehl 
erhalten haben nach dem Anspachischen zu marschieren**) so 
*) Derselbe scheint D. auf Urlaubsreisen in die Heimath öfter 
begleitet zu haben. 
*x) Preußen schied Ende 1795 Frankfurt und Gegend aus der 
Demarkationslinie aus, weil hter die meisten Reibungen zu befürchten waren.
	        
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