Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 69
Landvolckes bemercken. Den dten werden wir nun in— Magde-
burg eintreffen; darf ich hoffen theuerster Vater meine Bitte
erfüllt zu sehen, wenn ich hinkomme; biß auf diesen Monath
war ich schon versehen. — Meine Empfehlung an die Frl:
v. Loewenstein u. v. Toll: haben Sie keine Nachricht von
Carl. —
Verzeihen Sie theuerster Vater mein sehr schlecht u.
durcheinander geschriebenes Zeug, die Eile hat mich ge⸗
zwungen. Leben Sie wohl u. glauben Sie, daß ich mit
Ehrfurcht verbleibe
Ihr
gehorsamer Sohn Alex.
v. Dalwigk
N. 8. Meine Briefe von Freeren u. Osnabrück haben
Sie doch erhalten. —
Magdoeburg 22ten July 1795.
Ihre gütigen Briefe theuerster Vater mit Einlage der
10 Carol: habe ich kurtz nach unserem Einmarsche erhalten,
wofür ich Ihnen den kindlichsten Danck abstatte. Mein sehr
langes Stillschweigen, daß zwar nicht zu verzeihen ist, wird
mir hoffentlich mein gütiger Vater nicht als eine Vergessen—
heit anrechnen, denn die ist es würcklich nicht: meine Ein—
richtung im Anfange unseres Hierseyns, das heufige exerciron
—DD— Tag anfingen (ich
komme alle 3 Nächte auf) ermüdeten mich würcklich, u. nahmen
mir viel Zeit, ehe ich mich etwas damit bekannt gemacht hatte. —
Unsern Marsch von Bodenstaedt aus, von da Sie glaube ich
meinen lezten Brief erhielten, machten wir sehr vergnügt, ob er
gleich etwas beschwerlich war; wir sollten erst nach Braunschweig
kommen;*) allein dies wurde geändert, wir marschierten durch,
and um Braunschwoöeig, u. hielten einen Stundenlangen Paradeé-—
*) Nämlich ins Quartier.