Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 — 1807. 67 
Gesellschaft eines alten braven Teutschen lieber seyn mochte, 
als in der eines solchen Mannes, so habe ich es unterlassen. 
Der Landrath von Kork hat die Louise von Butlar, wie es 
mir scheint, eine sehr brave Frau, die sehr geliebt wird; sie 
fuchten uns in der kurtzen Zeit alle möglichen Vergnügungen 
zu machen. Bey dieser Gelegenheit habe ich eine Gräfin 
v. Hochstaedt, ein Muster von Schönheit, und einen H: 
5. Finck von sehr eingeschräncktem Verstande kennen lernen; 
sie waren beyde mit der Generalin v. Dalwigk*) bekannt, 
indem sie auch aus den Gegenden von Düsseldorf geflüchtet 
sind; ich muß sagen, daß es mir leid that, als ich diese gute 
Leute verlassen mußte; da ich mein Pferdt welches sehr kranck 
ist nicht mit hatte, so schickte mich der Landrath 17 Stunden 
weit mit seinen eigenen Pferden; noch muß ich Ihnen sagen, 
daß der Graf von Cronsfeld,“s) den Sie vermuthlich kennen 
werden, ein Fräul: v. Horst heyrathete, sie ist sehr reich. — 
In Stadthagen traf ich das Regiment wieder; in dieser 
sehr kleinen Bückeburgischen Stadt ist ein Badt, zugleich aber 
ein Mausoleum, worin die Auferstehung Christi in Marmor 
ausgehauen sehr sehenswürdig ist. — 
Den folgenden Tag kamen wir durch Endorf,“**) es 
waren aber noch nicht viele Brunnen-Gäste dorten; ausge— 
nommen solche, die uns mit dem Iten Batt. Jäger 4) durch⸗ 
marschieren sehen wollten. Ich traf hier einige alte Bekannte, 
nehmlich den H: Hofrath Schroeder aus Rinteln und die 
heyden Fräulein v. Münchhausoen, ein Paar rechte Gänschen; 
sie sind in dem Stifte zu Hochkirch.“4) — Den folgenden 
Tag kamen wir um 8 Uhr des Morgens nach Hanover, wo 
») Wohl die obenerwähnte Gemahlin des General von Dalwigk, 
der das hessische Contingent zuletzt führte, geb. v. Nimptisch. 
*) Vielleicht Gronsfeld? 
**5) Es ist wohl Nenndorf gemeint. 
) Von dem preußischen Feldjägerregiment. 
) Sollte Obernkirchen gemeint seinꝰ
	        
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