Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

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Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794.-1807. 
so sie während seiner Anführug bewiesen haben“. — Heute 
wird auf 3 Tage exct:*) 
Ohngeachtet nun mit Franckreich Friede ist, so scheint es 
mit Rusland nicht lange mehr zu dauren. — Die Kaiserinn 
hat erklärt, daß sie diesen geschlossenen Frieden nicht billigen 
könnte, eben sowenig könnte sie die Besitzungen des Königs 
in Pohlen garantieren, und würde nicht eher Warschau ver— 
lassen, biß wir Cracau an die Oesterreicher abgetreten hätten. 
Der König hat geantwortet: daß er sich seine Besitzungen u. 
den Frieden selbst garantieren werde, u. wenn sie damit nicht 
zufrieden sey, so stände der Frau Schwester eine Armee von 
250 000 M. zu Diensten. — Der größte Theil der Armee 
ist schon in Südpreußen, es sind nur noch 10 Regimenter 
Infanterie im Lande; ein starckes Corps Russen nebst ihrer 
gantzen schweren Artillerie ist an der Gräntze angekommen; und 
ebenso unsere. — Das Schlesische Corps marschiert nach Hause 
nach Pohlen) uad ebenso die Regimenter von der Berlinschen, 
Pozdamschen u. Märckschen Inspecktion; unsere Inspecktion aber 
soll nach gestrigen Nachrichten noch einen Cordon ziehen: das 
Regiment von Thadden, Hertzog v. Braunschweig, die Füselier- 
Batt: v. Wedell u. Legat nebst dem Husar.-Regmt. v. Goecking 
(Eben) kommen in die Gegend von Franckfurth,“*) die bey— 
den ersten Regiment: in die Stadt selbst; das Corps hat vor— 
gestern seinen Marsch angetreten. Der König erhält, weil er 
Franckfurt mit in den Frieden eingeschlossen hat von den 
Bürgern 2 Millionen 58:; dieses ist mit unter der geheimen 
Friedens⸗Articklen. — Man sagt gantz gewiß, daß der Hertzog 
d. Braunschweig, der schon in Berlin sich aufhält, das 
Comando über die Armee gegen sdie] Rußen übernehmen 
werde; erstlich um seinen alten Rhum wieder zu erlangen, 
vorzüglich aber, um sich wegen der Vergiftug seiner Schwester, 
Yryrcreiert 
x) Hier war das Hauptquartier des Erbprinzen von Hohenlohe, 
der den Cordon kommandirte.
	        
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