Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

56 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 
Leben Sie wohl bester Vater und seyn Sie versichert daß 
ich mit der kindlichsten Dankbarkeit verbleibe 
Ihr 
gehorsamer Sohn 
Al. v. Dalwigk. 
Froeroen den 23. May 95. 
Ihren Brief vom AIIten theuerster Vater habe ich schon 
den 19ten erhalten; ich war gerade auf Wache, u, hatte eben 
einen Brief von Rheinhardt erhalten, worin er mir sagt daß 
er denselben Morgen abmarschirt sey, u. ins Diepholtzischoe 
rücken würde, wohin ich auch heute den eingelegten Brief 
schicke. — Vom Hten bis zum 13ten bin ich auch bey meinem 
Bruder gewesen, da er mir schrieb, daß er in einigen Tagen 
abgehen würde; er stand nur 3 Stunde von hier. Kaum 
war ich von ihm zurück, als mir gesagt wurde, daß Morgen 
als dem 14ten“s) daß Freuden-Feuer wegen des geschlossenen 
Friedens seyn sollte; ich schickte daher gleich einen Boten an 
ihn ab, u. lies ihn holen, doch kam er erst des Nachmittags; 
es waren einige Zelte aufgeschlagen worunter gegessen wurde 
u. des Abends getanzt; einem jeden hat mein Bruder so 
außerordentlich gefallen, daß es mir unmöglich ist es Ihnen 
theuerster Vater zu sagen: seine Blessur vorzüglich machte 
einen solchen Eindruck, daß ein jeder Ehrfurcht vor ihm hatte; 
alle wünschten ihn beym Regiment zu haben, und wollten 
gerne mit gemeinem Solde**) nach ihrem Ausdruck zufrieden 
— 
(ein alter Teutscher) aus. der ihn nie anders als Du alter 
) Am Alten Mai war die Demarkationslinie festgelegt. und 
damit dem Frieden der Abschluß gegeben. 
») Nämlich, wenn sie mit ihm zusammen in demselben Regiment 
dienen könnten. 
***) Graf Truchses zu Waldburg. Siehe Anlage lJa.
	        
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