Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 
Wir brechen daher den 10ten dieses auf und treffen den 11ten 
in Osnabrück ein wo wir Ruhetag haben, von da wir weiter 
über Minden nach Magdeburg unsern Weg fortsetzen. — 
Unser Regiment war im Anfange bestimmt nach Franckfurt 
zu marschieren; darauf bekamen wir Ordre hier zu bleiben, 
um den Cordon zu ziehen; und endlich kam dieser lezte Befehl 
— Es scheint, daß alle Truppen ihre Heimat wieder suchen 
auch wie ich höre die Hessen“) neulich sagte mir auch Rein- 
nardt, daß sie sich allmählich ihren Gränzen näherten, und 
während dieser Zeit würde der Friede mit Frankreich und Eng— 
land geschlossen seyn; es scheint, daß sich die Neigung zum 
Frieden allen Fürsten eben so mittheilte als vor einigen 
Jahren der Hang zu kriegen. — 
Da wir nun in die Garnison rücken so hoffe ich daß 
ich bald Officier werde, welches wenn wir in dieser Lage 
geblieben wären wohl so leichte nicht passirte; indem ein 
Befehl des Königs vorhanden ist, der nicht zuläßt, daß ein 
Officier ohne die gegründetsten Uhrsachen im Felde um den 
Abschied anhalten darf;“*) und thut er es dem ohngeachtet, 
so wird er vom Regiment geschickt. — 
Da die Miethe der Betten in Magdeburg sehr theuer ist, u. 
ich doch nun wohl den größten Theil meines Lebens in diesem 
Orte zubringen werde, wenn mich kein anderes Geschick heraus— 
reißt, so bitte ich Sie theuerster Vater mir mein Bett welches in 
Campf seyn wird, nebst einigen Kleinigkeiten als Bücher usw. 
durch Fuhrleute, welche öfters nach Magdeburg gehen zu 
überschicken; ich hoffe nicht, daß das Porto eben theuer seyn 
kann. — Da Sie nach der Berechnung meiner Zulage sehen 
können theuerster Vater, daß sie dem Ausgang nahe ist, so 
x*) Wie bereits gesagt, marschierten die Hessen erst im November 
1795 in die Heimath. 
x*) Nur so konnte ein Vakanz eintreten.
	        
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