Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807. 51]
lernen, zu profitiren, den Tag zuvor aber habe ich den
Hannöversch: Grl: v. Linsing“) gesprochen, der ein äußerst
artiger und braver Mann ist. Das Commando über
die Vorposten bey Meppen list, diesen Generals übergeben;
und keiner von beyden will es sich anmaßen; daher kömmt
es daß die Posten eußerst schlecht besezt sind, und es den
Frantzosen ein leichtes seyn wird über die EPms zu gehen,
wodurch mann schon an einigen Orten reiten kann; von
Meppen biß Emdon stehen keine 18/m **), denn es ist weiter
nichts mehr als einige Hessen u. Braunschweiger und das
Hannoversche Corps, das auch sehr geschmoltzen ist; das Fort
Bourtange befestigen die Feinde; sie haben dort 1800 M.,
in Rosswinkel***) (Kloster und Fort) aber 4000; sie verstärken
sich alle Tage. — Reinhardt verlangt sehr nach einem Brief
von Ihnen, wenn Sie daher an ihn schreiben wollen, so
haben sie die Güte mir selbigen zu überschicken, da ich immer
einen Boten hinschicken kann; und sollte es würcklich gegründet
seyn, daß wir marschieren, so würde ich ihn selbst auf einige
Tage besuchen. Haben Sie wohl nicht gehört theuerster
Vater ob die Hessischen Truppen, da vor das Reich noch
kein Friede ist, in Engl. Solde bleiben***4) — Wie wird
es denn nun mit den Emigr: Regimentern die in Pyrmont
errichtet werden: ) hat Lostange47) noch keine Recrut: als
seyne beyden Söhne? Jezt theuerster Vater kann ich Ihnen
General von Linsingen.
Wohl 18 mille — 18000 Mann.
„Bourtange und Roswinkel liegen den Durchgängen durch
das Bourtanger Moor gegenüber an der holländischen Grenze.
***) Sie kehrten, nachdem auch Hessen einen Separatfrieden mit
Frankreich geschlossen hatte, im November 1795 in ihre Heimath zurück
unter Führung des Generals von Dalwigk aus dem Hause Dillich.)
̃) Die Engländer hatten die Erlaubniß, in Pyrmont zu werben.
7) Einer der Emigranten, die in Arolsen gastfreundliche Aufnahme
gefunden hatten. (de 'Ostange?)
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