Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 45
und ihnen 11 Kanonen abgenommen werden Sie wissen. Die
Engländer haben hier in der gantzen Gegend geplündert be—
sonders aber die Emigranten-Corps. die sie in ihrem Solde
haben. —
Unser Obristleutnant von Marschall“*) ist unklug ge—
worden u. ist nach Magdeburg gebracht; wir müssen erwarten
wie die Sache ausfällt. —
Solte ich jezt noch überkompleter Fändrich werden so
hoffe ich nicht daß es mit großen Kosten verbunden ist; der
Printz**) hat an einige Officiere die Adjutanten bey koman—
dirende Generals sind geschrieben, daß wenn sie ihren Dienst
beym Regiment nicht thäten, so müßten sie 1 Ration u. ihr
Tractament dem Officier überlassen der für sie gemacht wird;
u. allem Vermuthen nach komme ich bey die Leibkompanie,“**)
das für mich sehr vortheilhaft ist; aber dies kann nur ge—
schehen wenn ich Officier werde; der General soll sich sehr
oft nach mir erkundigen. — Die Fourage ist hier gantz
erschrecklich theuer, kein Hafer ist nicht mehr zu kriegen, daher
müssen wir Korn-Futter nnehmen] wovon der Scheffel 3 ⸗
kostet, u. die Razion des Monaths 18 45; biß jezt habe ich
nun noch keine genommen, sondern mich immer durchgeholfen;
mitunter hat mir auch der Hauptmann von Bennigsen das
Pferd futtern lassen; jezt aber hoffe ich eine Ration für
8 25 von einem Hauptmann von Marwitz zu kriegen; mein
Major ist wenn ich die Wahrheit sagen soll ein Esell; u.
kommen wir nach Haus so ist er der erste der unters Depot)
fkömt. — Erst vor einigen Tagen bester Vater habe ich mit
) Siehe Anlage Ia.
*x) Prinz Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Siehe Anlage Ja.
***5) Die Leibkompagnie war diejenige des Regimentschefs: bei ihr
Jab es meist die höchsten Zulagen.
) Bei dem Depotbataillon, deren jedes Regiment eins besaß,
—BVV
Nanvais snjets. Siehe Anlage la—.