Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

30 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 
sie dieselbe vorher der Erde gleich geschossen hätten u. gantz de— 
moliert.s) — Der Donner des Geschützes reißt auch garnicht ab; 
es werden immer gantze Lagen abgefeuert; ich machte ein Loch 
in die Erde worauf ich einen Kessel setzte, und hier legte ich 
— 
Erschütterung aushalten. — Daß der berüchtigte Eytemeyer“**) 
die Belagerung von Französischer Seite komandirt werden 
Sie vermuthlich schon wissen; hat der Komandirende General 
in 14 Tagen Moynz nicht, so verliert er den Kopf;**) die 
Franzosen bekommen auch, sowohl Officier als Gemeiner, 
solange sie Maynz nicht haben. halben Sold und kein Fleisch 
und Brantewein, sobald sie aber die Festung erstiegen haben, 
erhalten sie Zfachen Sold; dies sind alles Kunstgriffe die 
die beste Würckung haben, denn die Franzosen gehen ins 
Feuer wie unsinnig; einige 1000 Handwercksbursche aus 
Trier, Cöln besonders aber aus Coblenz haben ihr Leben 
—V000 
werden und hat er ein Pferd, so wird er Chaßeur; es ge— 
schiehet dem Churfürsten von der Pfalz u. Maynz nicht gantz 
unrecht, denn es sind viele Dörfer woraus noch kein eintziger 
Mann genommen ist. — 
Gestern Nachmittag habe ich ein anderes Quartier be— 
kommen u. ich liege jezt bey dem Schultzen des Dorfes; 
meine alte Hexe habe ich verlassen müssen; sie hat mich in 
Frieden ziehen lassen, u. kein Leid's angethan. — 
Die Zahlbacher Schanze fiel am 30. XI. in französische Hände. 
vx) Eickemeyer, ursprünglich kurmainzischer Oberstleutnant, ein sehr 
ähiger und unterrichteter Mann, gab bei der ersten Belagerung von Mainz 
sehr wichtige Rathschläge, wurde aber nicht gehört. Trotzdem des Verraths 
beschuldigt, ging er nach der Belagerung zu den Clubbisten und dann zu 
den Franzosen über. Er wird die Belagerungsarbeiten geleitet haben: das 
Belagerungskorps führte Kleber. 
55) Der Convent bestrafte im Kriege unglückliche Generale that— 
ächlich mit dem Tode.
	        
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