Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 273
Wösche, meine Kleidungsstücke wurden durch dienstbare Geister
in meiner Hülflosigkeit geplündert, u. ich selbst durch meine
Gutmüthigkeit um 10 Louisd'or betrogen; außer diesen
kostet mir meine Kranckheit u. Aufenthalt in Königsberg einige
50 Louisd'or. Was habe ich dem Himmel gedanckt, daß der
Prinz so gnädig gegen mich war.
Nun theuerster Vater leben Sie wohl, ich kann den
Augenblick nicht erwarten, wo ich Arolsen erst wieder im Auge
haben werde. Ich hoffe wir werden uns hier nicht lange
mehr aufhalten. Tausend Empfehlungen an Heédchen u.
die gantze Familie. Sie erzeigen mir wohl die Gnade u. lassen
mich in Casseol bey Heinrich“*) einen Brief vorfinden. —
Mit kindlicher Liebe u. Ehrfurcht
Ihr
treuer Sohn
Alex: Dalwigk.
N.s. Vom Rheinhard habe ich nichts gehört. Der
Genoôral Mesnard kannte ihn, wußte aber nicht, wo die Darmst:
standen. Die Behandlung der Fr. v. Heydwolff soll unge—
gründet seyn, wie mir ein Pr: Okficier versicherte, der den
gantzen Winter bey ihnen zugebracht hatte, und biß jezt bei
ihrer Schwester, d. Fr. v. Marquard, gewesen war, die vor
14 Tagen an der Ruhr starb; auch in Braunsberg habe ich
nichts davon gehört. —“
Mit diesem Briefe schließt die Sammlung ab. Dalwigk
kehrte nach Arolsen zurück und vermählte sich im nächsten
Jahre mit Fräulein von Schönstädt. Nach wiederholten ver—
geblichen Versuchen, in Preußen in einem Cavallerie-Regiment
) Der früher erwähnte Wirth im König von Preußen.
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