Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 267 
Leben Sie wohl lieber Vater — wenn ich nur erst 
wieder bey Ihnen wäre — 
mit kindlicher Liebe 
Ihr 
treuer Sohn 
Alex: Dalwigk. 
Nachdem Dalwigk seinen Abschied aus der preußischen 
Armee bis auf bessere Zeiten, unter Beförderung zum Kapitän, 
erhalten hatte, trat er über Königsberg und Danzig die 
Heimreise an, aber schon in der erstgenannten Stadt erkrankte 
er schwer an der Ruhr, die in dem ausgehungerten und aus⸗ 
geplünderten Lande grassirte. In einem Briefe an einen 
Bruder, wahrscheinlich an Reinhard, der bei dem hessen— 
darmstädtischen Hilfskorps befindlich ihm wohl am leichtesten 
zu erreichen war, schreibt er, daß er das Schlimmste befürchte, 
und bittet ihn zu kommen. Aber seine kräftige Natur, unter— 
stützt durch einen tüchtigen Arzt, besiegt die Krankheit, und 
er kann seine Reise weiter fortsetzen. Der nächste Brief ist 
aus Danzig geschrieben, welches durch die Bestimmungen des 
Tilsiter Friedens zwar zur freien Stadt erklärt war, that— 
sächlich aber von den Franzosen als Waffenplatz benutzt 
wurde, auch als der größte Ostseehafen kaum aufgegeben 
werden konnte. Die Zustände in der Stadt und die Schwierig⸗ 
keiten des Reisens durch die von der zügellosen französischen 
Soldateska durchstreifte Gegend werden anschaulich geschildert. 
RKönigsboerg den 10ten Septemb. 1807. 
Nur wenige Worte mein guter Bruder erlaubt mir mein 
Zustand Dir zu schreiben. Du weißt vielleicht, daß ich im 
Jumy Arolsen verlies u. zur Armée ging. Um mir mein
	        
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