266 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807.
halten, u. schreiben Sie wenigstens wenn Sie nicht können
hier bleiben, daß Sie wünschen im Dienst zu bleiben.“) —
Der König hat mir auf diesen Brief sehr gnädig geantwortet **)
u. hat mich sogleich zum würcklichen Capitain von der Armée
ernannt, mit der Erlaubniß zu Hause zu gehen, biß ich durch
die Organisations- Commission einberufen werde. Es ist viel
Glück ich habe 2 Stufen übersprungen. Die Armée wird
eine ganz andere Einrichtung erhalten, daher jezt alles ent—
sassen ist. Sobald ich meine Abfertigung erhalte, reise ich ab.
Gott weis wie ich durchkommen werde, es sind 160 Meilen.
Hier herrscht die Ruhr u. auf der gantzen Straße die fürchter—
ichsten Pestartigsten Kranckheiten. —
Die Prinzeß Wilholm hat auch die Ruhr u. zum großen
Unglück kausss conche gemacht. Sie liegt sehr schlecht.“**) —
Unter 2 Louisd'or kann mann hier täglich nicht leben.
Denselben Tag wie ich ans Land kam, kam ein Schiff
an, das aussagte, Koppenhagen sey über, ) allein das
zlaube ich nicht. Hier liegen 2 Englische Kutterbriggen. —
Ich würde Durchlaucht dem F— —en schreiben, allein
ich wage es nicht u. den Brief—) will ich selbst mit—
bringen. Ich habe den König Vorgestern wieder gesprochen;
er sprach sehr viel vom Fürsten. Ich versichere Durchl: dem
Fürsten meinen Respeckt. Tausend Empfehlungen an alle,
die sich meiner erinnern. Haben Sie oder die Oberstall—
meistern4*4) denn keine Hummers erhalten? —
*) Dies that Dalwigk.
**) Siehe Anlage IV.
) Soll wohl heißen: es steht sehr schlecht mit ihr.
) Die Beschießung Koppenhagens dauerte vom 2—bten September,
worauf die Stadt kapitulirte, und die Flotte weggeführt wurde.
) Der Brief des Königs an den Fürsten. Siehe Anlage V.
744) Die Frau Oberstallmeisterin.