Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 257 
meiner Reise erlaubte; allein das Ende dieser Begebenheiten 
ist ja nicht abzusehen, u. folglich muß mann wagen. 
Es ist ein unglaublicher Lärm hier; heute sind die Dänen 
ineinander,“) wie ich sie noch nie gesehen habe. Seit dem 
10ten sind keine Englischen Officiore mehr ans Land ge— 
kommen; sie hatten hier einen kleinen Streit mit den Russischen 
Seeofficieren, deren Fregatte nicht vor der Englischen wie 
sonst gebräuchlich zuerst salutirt hatte;*x) daher es denn 
gantz unterblieb; die Russen sagten, sie würden es nie wieder 
thun. — 
Nun will ich eilen, daß ich fortkomme, denn sowie der 
Wind sich dreht u. Nord-Ost gibt, sind die Engländer 
vor Coppenhagen und ich sitze fest. Mann sagt sie haben 
diese Nacht 6000 M. ans Land gesezt, um Lebensmittel 
einzukaufen!!! — 
Die gute Hedchen grüße ich herzlich, theilen Sie der 
guten (7) doch diesen Brief mit. Durchlaucht dem Fürsten 
lege ich mich zu Füßen u. empfehle mich Sr. Gnade. Leben 
Sie wohl theuerster Vater. Es geht mir hier nicht so gut 
wie bey Ihnen. Mit kindlicher Liebe 
Ihr 
treuer Sohn 
Alexand. Dalwigk. 
N.s. Ihre Briefe erwarte ich über Berlin u. Königsberg 
in Memel. 3 Schwedische Böte hohlten hier ein Englisches 
Schiff ab, das am Strande Haverey***) erlitten hatte, aber 
sie durften nicht ans Land. 
*) Soll wohl heißen verwirrt, in Aufregung. 
*4) Die Engländer stellten damals schon die Forderung auf, daß die 
Schiffe aller anderen Nationen vor ihnen zuerst zu salutiren hätten. 
*** Havarie.
	        
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