252 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807.
Königs-Neumarckt wie der Friedrichs-Marckt sind vorzüglich
schöne Plätze; auf ersterem steht die kolossale Bildsäule
Christians des VIten zu Pferde, u. auf letzterem, der von 4
schönen Pallästen mit ihren Flügeln in einem Circkel einge—
schlossen ist, die Statue Friedrich des Vten.“*) Diese Schlösser
werden seit dem Brande von Christiansburg von der könig—
lichen Familie im Winter bewohnt.“) Auf beiden genannten
Plätzen besonders u. auf mehreren andren steht viel Gras,
sogar in der Amalien-Straße, wohin der Weg nach dem
Hafen geht.
Ich habe es hier in Coppenhagen satt — vielleicht gehe
ich diesen Nachmittag nach Helsingoer, um die Englische Flotte
zu sehen — ich wünsche nicht, daß sie früher guten Wind
bekommt, als wir absegeln; sonst möchte unsere Fahrt wohl
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Ostsee sperren wird.“**x) Königsberg war schon von den Schweden
blockirt, ist aber seit einigen Tagen offen. Haben Sie die
Güte, theuerster Vater, einliegenden Brief an den Rheineck
zu übergeben; sollte er aber abgereist ihn zu erbrechen und
mit dem Grafen Georg.) den ich herzlich grüße, meinet—
wegen zu sprechen. Die Klugheit räthet nicht, sein
Schicksaal von denen abhängig zu machen, die dem
Untergange entgegen gehen.P)
Hardenberg, Zasstrow, Rüchol und Geysau, gewis sehr
brauchbare Männer, sind verabschiedet. Wir sehen noch
Haugwitz, wenn er nicht blind ist, von neuem in das Kabinett
treten. Jetzt hat Goltz das Portefeuille.)
Konig Friedrich V. regierte 1746 —66.
*5) Auch jetzt noch.
***) Als Gegenmaßregel gegen die von Napoleon an der ganzen
Nord- und Ostseeküste angeordnete Sperre.
) Wohl der jüngerere Bruder des früher oft genannten Grafen
Carl; er stiftete die Würtemberger Linie.
Ty) Dies scheint sich auf die Anstellung in Preußen zu beziehen.
744) Preußischer Diplomat.