Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

244 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 
zu nehmen u. Königsberg zu decken. Der Feind sey auf dem 
Fuße gefolgt u. habe die Absicht gehabt, daß Preußische 
Dorps von dem Russischen zu trennen; bey Friedland habe 
sich die bekannte Bataills engagirt — der Sieg sey den 
gantzen Tag über auf der Russischen Seite gewesen, u. der 
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eine Diversion auf die lincke Flanke einen längeren Wieder— 
stand gefährlich gemacht hätte. Die Alle habe im Rücken 
der Armsée geflossen, u. nur eine Brücke sey dagewesen, über 
velche die Armee dekfilireon konnte. Die Armée sey in der 
hesten Ordnung ohne sehr verfolgt zu werden darüber ge— 
zangen u. habe in der gantzen Bataillo 4 6 B u. 6 125 
Kanonen verloren. Die Armée sey im besten Zustande u. 
ungeheure Reserven u. Verstärckungen wären gleich nach der 
Bataillo eingetroffen u. rückten noch immer heran. Hätte 
mann bey Heilsberg verfolgt u. dem Feind keine Zeit ge— 
lassen sich zu samlen, so würde er nicht im Stande gewesen 
seyn wieder anzugreifen.“) Alles dieses läßt mich aber hoffen, 
daß der Friede nicht so nachtheilig ausfallen wird. Die 
neuesten Nachrichten sagen der Krieg mit Oestreich 
ist unvermeidlich.“) Auch zeigte der Minister mir eine 
Art von Bulletin aus Kolberg; er hofft daß es in dem 
politischen Journal**x) aufgenommen wird. — Als ich mich 
ihm empfahl, nahm er mich mit in seyn Kabinett u. übergab mir 
zu eigenhändiger Ueberreichung — einen Brief an den König, 
ein kleines Paquet an den König zu erbrechen vom Minister 
von Hardenberg, — einen Brief an den Minister von Harden- 
berg, u. einen gantzen Pack einzelner Briefe an den Hof. 
Diese Schilderung ist im Allgemeinen richtig. 
) Ummittelbar nach dem Friedensschluß begannen die Verhandlungen 
zur Bildung der 4. Coalition gegen Frankreich, zu welcher sich Oesterreich 
ehr geneigt zeigte. 
**x) Wohl eine in Hamburg erscheinende Zeitung; Kolberg hatte sich 
bekanntlich bis zum Friedensschluß gehalten.
	        
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