Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

16 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 
Mauer ein Quitten-Baum; auch von diesem Baume brachen 
die Kerls die rohen Früchte ab und fraßen sie; einige 
Früchte welche hängen blieben wollten wir noch retten allein 
ein solcher Räuber kam gesprengt, und haute mit dem Säbel 
nach uns, so daß wir sie ihm überlassen mustten. — 2500 
Ratschen und Serrier“) waren auch in Grünstadt welche schreck— 
liche Exzesse begingen. — Gegen Abend ritten wir wieder 
nach Maintz und hatten das Vergnügen die erste Nachricht 
von dem erfochtenen Siege zu überbringen**). — Vorige 
Woche wurden 80 Officiere und 1380 Gefangene eingebracht. 
— Ich weis weiter nichts neues mehr zu sagen theuerster 
Vater, mit dem Wunsche Ihnen bald aus dem Lager mein 
Tagebuch zu schicken verbleibe ich in tiefer Ehrfurcht 
Ihr 
gehorsamer Sohn 
Alexander von Dalwigk. 
Dalwigk wurde nunmehr in das Infanterie-Regiment 
von Kalkstein als Junker eingestellt und nahm sofort an 
allem Dienste theil. 
Die Verbündeten waren seit der Schlacht bei Fleurus 
26. 6. 94), die trotz anfänglicher Erfolge mit einem Rück— 
zuge endete, und trotz der glücklichen Gefechte des Erbprinzen 
von Hohenlohe, zu denen das in obenstehendem Briefe erwähnte 
gehörte, im Zurückgehen geblieben. Die Uneinigkeit und die 
Sonderbestrebungen der Mächte machten sich so fühlbar, daß 
die Kriegführung immer matter wurde. Anfang Oktober hatte 
) Es sind wohl Raitzen, ein serbischer Volksstamm, und Serbier gemeint. 
*5) Es war eins der glücklichen Gefechte, in welchen der Erbprinz 
von Hohenlohe vom 18.—20. Sept. die Franzosen bis über Kaiserslautern 
hinaus zurückschlug.
	        
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