Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 231 
u. jetzigem Aufenthalt nicht unterrichtet sind, in andere Hände 
gefallen — es ist mir nicht lieb — da die Briefe, be— 
sonders die mit adelichen Wappen,“) erbrochen werden, und 
bey der härtesten militärischen Strafe in allen öffent— 
lichen Blättern verboten ist irgend ein Wort zu schreiben oder 
zu sprechen, was nur Bezug auf die politischen Angelegeheiten 
hat, oder sich nicht mit der Würde des Oberhauptes der fr. 
Nation verträgt. Ich würde nach der Uebergabe von Magde— 
burg selbst zu Ihnen gekommen seyn, bester V. — da ich 
aber in diesen unglücklichen Zeiten alles biß auf die geringste 
Kleinigkeit eingebüßt habe, so würde ich Ihnen nur zur Last 
gefallen seyn, u. ich nahm das wohlgemeinte Anerbieten 
meines Freundes, des Z. D. v. W. **x) an, mich so lange mit 
seinem Sohne***) auf seinem Gute B: (von wo ich Ihnen 
im August einigemahl schrieb) aufzuhalten, biß unser all— 
gemeines beklagenswerthes Loos sich ändern würde. Da uns 
aber jetzt die OCapitulation von Magdeburg nicht gehalten 
wird, ) so glaube ich mich auch meines gegebenen Wortes, 
das ich nur bedingungsweise gab, entbunden. Die Liebe für 
unsern guten König, für meine unglücklichen Waffenbrüder 
—DD — 
wenn es mir nur irgend möglich ist in kurzem Magdeburg 
zu Fus verlassen, einen Dänischen Hafen zu gewinnen suchen, 
mich nach den Preußischen Küsten einschiffen u. sogleich nach 
der Armée des Königs gehen. Ist es noch nöthig, so werde 
ich mich auswechseln lassen, u. für eine gute u. vortheilhafte 
Anstellung bürgt mir das Wort des Printzen Wilhelm! — 
*) Weil diese Briefe meist von Offizieren oder Beamten herrührten 
und daher wichtige Nachrichten enthalten konnten. 
**5) Der schon erwähnte Zolldirektor von Werder. 
***) Der 2te Werder vom Regiment Dalwigks, der älteste war ge— 
jallen. 
49 Dies kann sich nur auf die Nichtzahlung des Gehalts beziehen.
	        
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