224 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807.
versichert daß ich bey allen Gelegenheiten nur dem Rufe der
Rechtlichkeit und Ehre folgen werde — biß in den Todt.
Ihr
treuer Sohn Alexander
Dalwigk
Ich grüße Mariechen. (2)
Soeben kommt die Parols — Sr. Majestät befehlen daß
die Pallasche geschliffen u. die Bajonets gespizt werden sollen.
Von heute an hört alle Communication u. Posten-Gang“)
mit denen von den Franzosen besezten Ländern auf. Den
Zten geht der König mit dem Hauptquartier nach Erfurth.
Haben Sie die Gnade theuerster Vater mir bald zu
schreiben und die Briefe über Erfurth zu schicken. Unsere
Husaren stehen schon im Coburgschen u. der Oberst v. Phul**)
äußerte sich daß in einigen Tagen schon etwas vorfallen
könnte. Was machen die Hessen?***)
Am 1. Oktober konnten die angeordneten Märsche end⸗—
lich angetreten werden; am 2. kam der Kurfürst von Hessen
nach Naumburg und erklärte, daß er bei bewaffneter Neutralität
verharren werde, bis diese verletzt werden würde; am 4. siedelte
das Königspaar nach Erfurt über, wo jetzt das Hauptquartier
sich einrichtete.
Schon am 3. waren bestimmte Nachrichten eingetroffen,
daß eine starke französische Armee sich nunmehr an der frän—
*) Es ist hier die Personenpost gemeint.
) Beim General⸗Quaruiermeister⸗Stabe, ein geistreicher aber wunder⸗
lich verschrobener Mann; er ging später in russische Dienste.
*x) Diese Frage kehrt immer wieder; der Kurfürst entschied sich
schließlich zur Neutralität. trieb aber eine höchst zweideutige Politik nach
heiden Seiten hin.