Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

214 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 
Endlich trafen bestimmtere Nachrichten vom Feinde ein, 
welche einen Angriff auf Sachsen muthmaßen ließen. 
Jetzt wurde unter dem 8. September befohlen, die zu 
diesem Zwecke verstärkte Hauptarmee auf Naumburg vor— 
zuschieben, die schlesisch-preußischen Truppen, die gleichzeitig 
gegen eine französische Offensive aus Böhmen sichern sollten, 
mit den Sachsen näher heranzuziehen, das rechte Flügelkorps 
in Hessen einrücken und sich mit den dortigen Truppen ver— 
einigen zu lassen. 
Man betonte die Nothwendigkeit einer möglichst bald zu 
liefernden Hauptschlacht, womit allerdings wohl eine Defensiv— 
Schlacht gemeint war. Der Herzog von Braunschweig, der 
Führer der Hauptarmee, nahm am 13. in Halle sein Quartier, 
und setzte die um Magdeburg versammelten Truppen am 14. 
nach Süden in Bewegung, aber bereits bei Halle mußte aus 
Verpflegungs-Rücksichten bis zum 20. Halt gemacht werden. 
Kantonierungs-Quart: Potersberg bey Halle*) 
den 15ten Septemb: 1806. 
Ihre beyden gütigen Briefe theuerster Vater erhielt ich 
zugleich kurtz nach unserem Ausmarsch. Ich würde Ihnen 
schon längst geschrieben haben wenn ich Gelegenheit gehabt 
hätte den Brief auf die Post zu bringen, da wir uns die 
ganze Zeit die kreutz und die Queere“**) auf den Dörfern 
herumgetrieben haben. Heute früh aber reite ich in das 
Hauptquartier des Herzogs von Braunschweig nach Halle 
um für das Battaillon den Parole-Befehl **) zu holen, und 
*) Eine die ganze Gegend um Halle beherrschende Anhöhe bei Halle 
mit Dorf. 
**) Diese Märsche geschahen wohl vielfach aus Verpflegungs-Rück— 
sichten. 
***) Das Grenadier-Bataillon war selbständig, erhielt also seinen 
besonderen Befehl.
	        
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