14 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807.
dazu, da es erstlich nicht im Felde stehet, und zweitens ein
sehr junges Corps Offiziere hat, und als das geringste Preuß.
Regiment immer Einschub bekömt, wie auch jetzt wieder geschehen,
und viele Officiere den Abschied nehmen. Auch glaube ich
daß es vortheilhafter ist, wenn einer von uns sich dem Preußi—
schen Dienste widmet. — Der Sohn des H: von Marwitz
Tommandeur von der Garde*) und der Sohn des Obristen
bvon Block vom Regiment sind gerade vor mir. — Mein
boriger Brief theuerster Vater war zu voll als daß ich Ihnen
hätte etwas von meiner kleinen Reise sagen können. — Ich
reiste mit einem Commissär der seinen Vetter unter dem
Hohenlohischen Regimente“*) besuchen wollte, auf diese Weise
bdekam ich ein Pferd umsonst; ich ritt des Nachmittags hier—
weg, und blieb die Nacht in Rhein-Türckheimt**), wo ich des
Abends ankam. — Gerade diesem Orte über stand ein Kaiser—
liches Lager, vermuthlich das des Grafen Wartensleben,)
es waren meistenstheils ungarische Regimenter. Den Morgen
in aller Frühe ritt ich nach Peddersheim*), wo ich noch
das Lager anzutreffen glaubte, allein es war diesen Tag auf—
gebrochen und maschierte in 3 Colonnen nach Gellheim wo
des Nachmittags um 5 Uhr in 4 Minuten das Lager wieder
aufgeschlagen wurde. Ich hatte das Vergnügen neben einer
von diesen Colonnen die aus dem Pfälzischen Kontingent, den
Darmstädtern, 3 Battallion Kaiserlicher Grenadier und 5 Preußi—
schen Regimentern bestand, den Weg vorbey zu reiten; ich
hatte einen Paß den mir der Commissär geschrieben hatte,
daß ich beim Brigade Fuhrwesen angestellt sey der auch mit
) In der Rangliste von 1794 steht ein Majsor v. d. Marwitz
heim J1. Bataillon Garde in Potsdam.
*5) d. h. dem Regiment, dessen Chef der damalige Erbprinz von
dohenlohe war.
v) Rheindürkheim am Rhein nördlich Worms.
) Kaiserlicher Feldmarschall⸗Leutnant.
5) Pfeddersheim westlich Worms,. Göllheim südwestlich Pfeddersheim.