Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 187 
von denen mann nicht einmahl eine lobenswerthe, geschweige 
denn eine edle oder heroische Handlung weis; und Printzen 
dürfen doch nur nießen, so weis es die gantze Welt. — 
Unser Printz Louis wird den 1. May hier erwartet; 
leider soll er gantz enervirt*) seyn; schade um den klugen 
Herrn! — Wer weis ob wir die Früchte seiner großen Talente 
noch einmahl genießen werden. — 
Der Geneéralin v. Haack empfehlen Sie mich bestens, 
theuerster Vater. — — — — Ich habe gestern den Ritt- 
moister v. Winckeol der bey der Hessischen Garde du Corps 
stand, gesprochen; er kam gerade von der Oasseler Reise, 
hatte aber nicht einen eintzigen von meinen Bekannten gesehen, 
auch Schönstädts nicht; viele Empfehlungen an sie. Wird 
die Truppe**) noch lange in Arolsen bleiben? ich wünschte 
sie wohl noch dorten zu finden. Wir haben auch wieder 
eine Vorstellung gegeben, „den Revers“ von Jünger, u. „das 
Modell“; letzteres ist vom Kammerherrn v. Griesheim nach 
dem französischen la folis de Vaucour. — — — — — 
Leben Sie wohl mein theuerster Vater, u. glauben Sie mich 
steets mit kindlicher Liebe Jals) 
Ihren treuen Sohn Alexander. 
Nachdem die gantze Armée verschuldet ist, so hat mann 
endlich beschlossen, dem St: Captain monathlich 12 —8, dem 
Pr: Lieut: 10, dem Second: Lieut: 8, dem Fähnrich 5 48 
Zulage zu geben, u. soll dies vom Aten Juny angehen.***) 
) Auf den Nerven heruntergekommen. 
*) Wohl eine Schauspieler⸗Truppe. 
*xx) Diese Zulage war dringend erwünscht, denn mit der bisherigen 
Gage war bei den hohen Abzügen thatsächlich nicht mehr zu leben. Der 
Stabs-Kapitän bezog ein Gehalt von 800 „ jährlich, der Premier— 
leutnant hatte monatlich 19, der Secondeleutnant 13 .. Der Compagnie— 
Chef erhielt für die Wirthschaft seiner Compagnie eine Zulage, die 12 bis 
1600 betrug.
	        
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