Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 177
trifft, habe ich mit Willen aus von Drieberg seinem Brief
weggelassen, da mann schon eine Menge Beschreibungen davon
hat, u. es auch größtentheils Vergleichungen der Originale
mit Copien oder Abdrücken waren, die wir an andren Orten
sahen. Also nur einiges über die Wachsamkeit der Polizey
auch in Provinzial-Städten, über die Pariser Lebensart,
Sitten ote: — Die Verbindung mit diesem jungen Mann
ist mir viel Werth: seine Briefe soll ich ihm alle aufheben,
und nach seinem Reiseplan habe ich noch sehr interessante zu
erwarten. — Er wird über Aix gehen u. ich habe ihm eine
Adrosse von Portalis*) geschickt. —
An Louis habe ich geschrieben, von Reinhards und Karl
aber seit undencklichen Zeiten] keine Nachricht gehabt, be—
sonders von ersterem. Ich habe diesen Brief schon vorigen
Posttag wollen abgehen lassen aber er wurde ein wenig zu
lang, und es war zu spät ihn noch auf die Post zu schicken. —
Gestern Mittag habe ich wieder bey dem Veneral gegessen;
er sagte mir ob es nicht möglich wäre ihm einige Rekruten
aber nicht unter 7 Zoll u. nicht über 25 Jahre zu schaffen,
so wäre der Marsch der Esquadron v. Lloist eine Gelegen—
heit sie mit herzubringen. Sollte der Lieutenant Becker
gegen diese Zeit mit Erlaubniß des Fürsten, u. ohne der
holländischen Werbung zu schaden, einige Mann schaffen
können, so sollte der Vortheil seiner seyn. —
Von Carlsruh habe ich lange keine Nachricht; der Bruder
des Hauptmann von Brockhusen der bey dem Regiment
Roinhard in Preussen steht, hat auf anderthalb Jahr Urlaub
genommen u. will eine Reise durch Deutschland Franckreich
u. Italien machen; er geht über Carlsruh, wo er sich einige
Zeit aufhalten will, u. er hat mir versprochen, mich gantz
genau von der jetzigen Lage der Sachen zu unterrichten; ich
will ihm einen Brief an Porbeck mitgeben. Aber nur blos
Siehe oben.