146 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807.
seiner Frau*) empfehlen sich Ihnen bestens. Viele Grüße
an Rheinecks. Leben Sie wohl theuerster Vater, ich werde
eilen bald wieder bey Ihnen zu seyn. Das abscheulichste
Wetter hat mich allenthalben verfolgt. Es ist würcklich nichts
angenehmes, 6—7 Meilen in diesem Wetter des Tags zu
Pferdt**) zu machen.
Ewig und unveränderlich
Ihr
gehorsamer Sohn
Alexapndoer.
Magdeburg den 29ten Decemb. 1803.
In der gewissen Vermuthung theuerster Vater daß Sie
in Homberg sind, adressiere ich diesen Brief auch gleich da—
hin. — Meine beyden sehr in der Eil geschriebenen Briefe
von Cassol und Goeèttingen werden Sie erhalten haben; und
ich würde Ihnen auch schon von Braunschweig geschrieben haben,
wenn ich nicht auf Ihre Nachsicht gerechnet, und daher von
dort 2 sehr nothwendige Briefe an die Fräulein v. Bodé und
Carl geschrieben hätte. — Ich bin in Braunschweig sehr gütig
bvon dem Herzog aufgenommen worden: ich bin über eine
Stunde bey ihm gewesen; er erkundigte sich sehr nach unserer
Familie, und besonders nach der Abtissin“*), welche eine alte
Freundin von ihm zu seyn scheint. Er hat mir außerordent—
liche Llogen gemacht, die ich warlich nicht verdiene, und mir
bey meinem Abschied gesagt, daß er bald Gelegenheit haben
würde, mir nützlich zu seyn; bey meiner hiesigen Ankunft
fand ich auch schon eine Arbeit für ihn. Er gab mir einen
*) Reinhard hatte sich ein Jahr vorher mit der Tochter des Hessen—
Darmstädtischen Geh. Tribunalrath Höpfner verheiratet.
*x) Dalwigk scheint die ganze Reise im Winter zu Pferde gemacht
zu haben.
**x) Vielleicht ist Marie Caroline von Dalwigk, Abtissin in Neuen—
heerse im Hochstift Paderborn. gemeint. eine Tante Dalwigks im 2. Grade.