Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 145
errichtet ist, ist auch, einige Lieutenants-Stellen vielleicht ausge⸗
nommen, besezt. — Der Aufenthalt des Königs v. Schwedon
hat die Errichtung von 3 andern Battaillons bisher verhindert;*)
sobald dieses geschiehet, werde ich placirt, wahrscheinlich im
Frühjahr. Der General v. Geysau*r) wird Durchl: dem
Fürsten erst antworten, wenn der Printz? Wilhelm*“vv) abgereist
ist. Den König habe ich nicht gesehen, die Königin aber,
der ich prosentirt bin, war sehr gnädig und hat sich lange
mit mir unterhalten; ich bin überhaupt sehr gütig aufge—
nommen. — Bey dem Goneéeral v. Geusau traf ich den Oapt.
v. Buch; der Curfürst hat ihm seine Dienste abgeschlagen,
hat ihm aber eine jährliche Capitains-Gago gegeben. — 300
Holländische u. 86 Hessischerve) Ofkiciero haben sich gemeldet:
Holländische nimmt der Printz Louis) nicht, und mit dem
Landgrafen ist eine Capitulation abgeschlossen, keine Hessen
mehr zu nehmen. Die Fräulein v. Bode zeigt sich als
eine treue Freundin unserer Familie; sie ist eine vortreffliche
Person. Die Landgräfin4) hat mir einen Brief an den
Markgrafen-) mitgegeben. — Ich schreibe Ihnen wenig und
in Eil theuerster Vater, damit ich den Brief noch auf die
Post kriege. — In Zeit von einem Jahr bin ich für meine
Preussische Sclaverey belohnt. — Der Rheinhbardt nebst
) Der lange Aufenthalt des Königs nahm die Mittel des Kur—
ürsten von Baden zu sehr in Anspruch; er war ein Schwiegersohn des
verstorbenen Erbprinzen Karl Ludwig.
*9) Generalleutnant von Geusau war im Ober-Kriegs-Kollegium,
General⸗Quartiermeister, Chef des Ingenier-Departements, des General—
stabes u.s.w.
*5) Prinz Wilhelm war der jüngste Bruder König Friedrich Wil—
helms III.
*xx) Es scheinen hessen-darmstädtische Offiziere gemeint.
) Der Erbgroßherzog Carl Ludwig Friedrich von Baden.
) Von Hessen-Darmstadt.
) Von Baden, aus einer Seitenlinie; seine Mutter war eine Tochter
des Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt.