132 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807.
durch Arbeitsamkeit und Fleiß dieser vortrefflichen Anstalt und
der Gnade des Königs sich werth macht.
Es ist mir nicht möglich — — — —
Mit der tiefsten Achtung und wahrer kindlichen An—
hänglichkeit bin ich ewig mein bester theuerster Vater
Ihr
gehorsamer Sohn Alexander.
Magdeburg den 2bten October 1802.
Soeben komme ich nach einer Abwesenheit von einigen
Tagen wieder hier an, und was in der Welt hätte mich wohl
angenehmer überraschen können, als ein Brief von Ihnen, mein
theuerster, mein gütigster Vater, den ich hier vorfand. — —
— — — — — Es ist zwar schon spät, und ich bin im
höchsten Grade fatigirt, wie ich mir lange nicht zu besinnen
weis; allein die Freude, welche Ihr vorgefundener Brief in
mir erweckt, erhält mich munter. — Der Obrist v. Kleist hatte
mich mit dem Ingenieur-Capt: v. Kleist 2 Meilen von hier
nach Pietzpubl*) und Coerbelitz**) geschickt um die dortige
Gegend für den Hertzog aufzunehmen; der König kommt zu
der Rovue künftiges Jahr hierher, und wir müssen daher
auch einen Lager- und Maneuvrir-Platz aussuchen; einige
Felder, die wir noch brauchen sind bestellt, und die Ent—
schädigung wird sich an 2000 „F belaufen. — Das Wetter
war uns äußerst günstig, Tage wie im Juny. Wir waren
heute frühe von 7 Uhr an biß um 4a in einer beständigen
Bewegung und mit Messen auf dem Felde beschäftigt gewesen;
ich war ungefähr 1500 Schritte von Coerbelitz entfernt als
ich eine dicke Rauchwolke emporsteigen, und zugleich auch die
9) **) Dorsschaften in der Umgegend von Magdeburg; in Coerbelitz
hatte Friedrich der Große einst im Quartier gelegen; auch Friedrich Wil—
helm III. lag daselbst während der großen Revue im Mai 1806.