Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 129
Unterstützung zu erwarten habe; oder daß eine Nachfrage
nicht zu meinem Schaden seyn würde. Ich habe auch an den
Herrn v. Rheinbaben geschrieben, der ehemals Adjudant bey
dem verstorbenen Feldmarschall war und jetzt Major im Regi-
ment Larischꝰ) ist und sehr große Connexionen hat: er wollte
nir steets wohl und hat mir wie Sie aus einliegendem Briefe
sehen werden, sehr freundschaftlich geantwortet; und wäre ich
so glücklich mein theuerster Vater, einer Antwort von Ihnen
mich erfreuen zu dürfen, so bitle ich Sie gantz unterthänigst
um die Mitteilung Ihrer Meinung. Ich habe einige Briefe
von der Fräulein von Bode erhalten, und ich muß gestehen,
daß ich diese Person verehre; welchen Antheil beweist sie
mir nicht, und welche überlegte und reelle Mittel ergreift sie
aicht, um mir zu nützen. Ich werde sie nie vernachlässigen
und mit dem heutigen Posttag geht auch ein Brief an sie ab.
— — — — Wir haben jetzt unsere
Exerzierzeit und werden im Anfang des künftigen Monaths
wenn es nicht anders bestimmt wird das Herbstmaneuver
halten; den 19ten erwarten wir den Hertzog zum ersten⸗
mahl. Unser Regiment sowohl als auch vorzüglich unser
brenadior-Battaillon hat sich bey der vorigen Reovue die
größte Auszeichnung erworben, und der Hertzog hat uns
mit Lob überhäuft, was sonst seine Sache eben nicht ist.
Demohngeachtet aber hat unser Batt: mit denen Leuten““) die
in der Stadt sind, gleich von der Aten Parade nach der
Revue an den gantzen Sommer über exerciert, und der Major
„. Werdoer versicherte uns wir müßten nicht eher ruhen und
casten, biß wir das erste Battaillon in der Armee wären;
wenn wir aber diesen Gipfel erreicht hätten, so müßten wir
nicht ruhen und rasten und Tag und Nacht arbeiten um nicht
Regiment Alt-Larisch.
Es scheinen die sogenannten Freiwächter gemeint zu sein, so—
weit sie innerhalb der Stadt wohnten.