Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807. 113 
Zeichnen perfectionirt, und da ich von dem Geneéeral die Er— 
laubnis erhielt die Gegend um Magdeburg militairisch auf— 
zunehmen, so habe ich es mir zu nutze gemacht, und sie diesen 
Sommer von der Elbseite, einmahl mit Instrumenten und 
einmahl nach dem Coup d'oeuil aufgenommen*) und ge— 
zeichnet. Ich hatte mit Bismarck Stunden bey dem Ingenieur- 
Capt: v. Eberméyer**) allein wir haben diesem Unterricht ent— 
sagen müssen, da er von dem Hertzog nach Halberstadt be— 
rufen ist, um seinem Regiment***) die militärischen Wissen— 
schaften vorzutragen; indessen haben wir doch gesucht, soviel 
uns zu erwerben, daß wenn uns in der Folge einmahl etwas 
aufgetragen würde, wir es annehmen können, und wir nicht 
gezwungen sind, das Glück das sich uns vielleicht darbietet 
von uns weisen zu müssen. Sie wissen vielleicht theuerster 
Vater daß der General v. Thadden“) der unser Inspectour 
war, den Abschied erhalten, Renouard das Regiment 1T. be— 
kommen und der Hertzog wieder unser Inspecteur ist, zu unsrer 
allgemeinen Freude. — Überhaupt ist der Hertzog wieder mit 
Leib und Seele Preußisch; er hat die Spiegelsche Kurie) 
in Halberstadt für 80 Louis gemiethet und hat sich vor einiger 
Zeit 4 Wochen dorten aufgehalten, und sich nur allein mit 
dem Regiment beschäftigt. Wir hatten unter unserm Feld- 
marschall) im October ein Maneuvre vo mir das Comando 
über die Schützen gegeben wurde; ich machte mit ihnen die 
Iôte, deckte den Aufmarsch und mußte nachher den Feind aus 
einem Busch werfen, und ihn besetzen um die Flanque zu 
Also ecroquirt. 
x) In der Rangliste von 1800 steht ein Leutnant von Ebermeier 
als Ingenieuroffizier in Magdeburg, 1806 in Hameln gestorben. 
**x) Nämlich dem Regiment Herzog von Braunschweig, welches in 
Halberstadt stand. 
) Er wurde Commandant von Spandau. 
171) Jedenfalls wohl eine Domherrn-Wohnung. 
4) von Kalckstein war seit 1797 Feldmarschall.
	        
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