108 Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807.
unendlich ihn hier zu sehen. — Nun, theuerster Vater
empfehle ich mich Ihrer ferneren Gnade; machen Sie mir
die unendliche Freude, und sagen bald daß Sie wieder her—
gestellt sind
gehorsamen Sohn
Aléxander v. Dalwigk.
Ihrem
N.S. Ich grüße die Brüder hertzlich. Vor einigen
Tagen war der ehemalige Bediente Gerhardt bey mir und
bat mich ein gut Wort für ihn bey Ihnen einzulegen; ich
wollte ihn zu unsern Janitscharen“) anwerben, allein das
war ihm zu wenig. —
Magdeburg den 29ten May 1799.
Welchen unendlichen Danck bin ich Ihnen nicht schuldig,
daß Sie sich selbst die Mühe gaben, mir zu schreiben; mit
welcher herzlichen Freude ich Ihren Brief las, und die Ver—
sicherungen Ihrer baldigen Genesung, können Sie selbst von
meiner unbegränzten Achtung und Liebe zu meinem gütigen
Vater herleiten. — Auch Louis schreibt mir daß Sie bald
wieder aus seyn würden und rühmt vorzüglich die gute Be—
handlung Ihres Arztes, welches ich im Anfang sehr bezweifelte,
und was mich eußerst besorgt machte. —
Sie werden nun vermuthlich in Kassell seyn, um den
Feyerlichkeiten mit beyzuwohnen. Die Nachrichten, die wir
hier davon haben sind eußerst brillant und einladend; sie
müssen eine entsetzliche Menge Menschen nach Kassell locken.**)
Der König hat sich hier 25 Tag aufgehalten; er lobte unser
*) Die Regimentsmusik.
*2) Es waren thatsächlich sehr glänzende Festlichkeiten, und eine
Menge Schaulustiger nach Kassel gekommen.